tat twam asi

vom balkon ... voll von sonne

ist heute dieser blick. wien ist - einzigartig.

der plakatiert letzte heiße tag dieser ersten sommerhitzewelle lässt mich einen wellenberg erreichen und die aussicht übers meer genießen: unsicherheiten, die gestern ihren höhepunkt erreichten, lösen sich in sommerliche entspannung auf. hilfe aus dem inneren des menschen. wenn auch nicht vom himmel gefallen, hats doch der himmel geschickt.
so leicht kann man sich fühlen, auch ohne ein kind zu sein, aber immer mit dem kind in sich befreundet.
weiter entfert feiern einige leute hier ein sommernachtsfest, mit kleinen feuern im garten und gelöster stimmung, kein gegröle und kein lärm, nur freudiges lachen und gute stimmung.
vier meter links von meiner terrasse, der nachbarin kühl leuchtende mückenabwehrlampen; die endlich kühlere nachluft strömt sanft und heilsam durch tür und fenstern herein. in mir nur frieden.
wie selten solche abende sind.

wieder in der stadt, habe ich die empfindung in einer playmobil-welt zu sein, wo lustige spaßvögel auf irrsinnige weise die zeit totschlagen und alle kraft dazu aufwenden, nicht zu leben.

um wieviel lebens-wirklicher sind doch die satten bergwiesen, die geröllfelder, granitblöcke und eiskalten seen, in denen AB-freie fische schwimmen;
oder die vielen dinge aus holz, die wege, die man fuß vor fuß setzend sich ergeht, die nicht-virtuellen bilder, die auch ohne strom wirklichkeit sind, die klare und saubere luft und dasselbe wasser.
wie inhomogen die welt/das leben ist.

wie weit entfernt auch das politiker-hickhack hier in wien, die empörung über frau waldners verlogenes kondolieren und die reden der ÖVP.
alles hier schient eine spielzeugausgabe zu sein, nichts ernst zu nehmen.

avers: campsut, cröt, cresta, juppa, juf - so heißen hier die ortschaften. terra grischuna, bündnerland.
walser.
hier ist die erde noch heil, die seele kann gesunden, die sonne verbrennt die haut und die vergangenheit, und das ist gut.

mein bambus, über den winter im badezimmer sichergestellt und dann im april eingepflanzt auf dem balkon, anfangs sterbend und braun, wird jetzt wieder grün und erwacht zum leben.
es lebe das regenwetter .. und nach dem sommer des letzten jahres muss es ja schließlich eine ausgleichende gerechtigkeit - dem energiesatz entsprechend - geben.

lotti latrous gerade zu gast bei frau stöckl.
lacht mich ruhig aus, ich habe dauernd tränen in den augen.

dort ein paar monate leben, das wäre das richtige für mich.
- oder dieser ort: die heimat meiner seele.

auch das - eine richtige sucht ...

wahrheit:
ich würde gerne ein medikament finden, einen "stein der weisen" für alle, der keine zweifel mehr für die menschen aufkommen ließe, was richtig und was falsch ist. das sie lügen von wahrheit sicher und klar unterscheiden ließe.

wahrnehmung:
sehen möchte ich die räume zwischen den atomen und molekülen, die energietänze der subatomaren strukturen und die auren der lebenden organismen - und

vom himmel
genügen mir nicht unsere alten märchen: die wolken, flugzeuge und astronauten; ein heller stern am abend und die schmale sichel eines mondes.
dein gesicht will ich sehen.