politik

die kraft und die ehrlichkeit: der fürst

ein text, ohne jeden bezug zu unserer gegewart, wie tramontana sehr richtig vermerkt.
ein klassiker, den sie alle gelesen haben ...
Für einen Fürsten ist es nicht erforderlich, alle guten Eigenschaften wirklich zu besitzen, wohl aber den Anschein zu erwecken, sie zu besitzen. Ich wage gar zu behaupten, dass sie schädlich sind, wenn man sie besitzt und ihnen stets treu bleibt; du musst milde, treu, menschlich, aufrichtig und fromm scheinen und es auch sein; aber du musst geistig darauf vorbereitet sein, dies alles, sobald man es nicht mehr sein darf, in sein Gegenteil verkehren zu können. Ein Fürst muss eine Gesinnung haben, aufgrund deren er bereit ist, sich nach dem Wind des Glücks und dem Wechsel der Umstände zu drehen. Er muss darauf achten, dass nie ein Wort über seine Lippen kommt, das nicht von diesen fünf Eigenschaften geprägt ist. Die Menschen urteilen im Allgemeinen mehr nach dem, was sie mit den Augen, als nach dem, was sie mit den Händen wahrnehmen. Alle sehen, was du scheinst, aber nur wenige erfassen, was du bist. (via profil)

aufgewärmte skandale

wieso das hier gerade jetzt aufgewärmt wird, versteh ich nicht. im juni wars auch allen egal, oder? man kanns hier lesen (wie dumm, das die alten links alle nichts mehr wert sind ...).
im grunde ist das eine irre sache, weil es eine verhöhnung der akademischen regeln ist. in diesem set mehr als das, es ist eine unerträglichkeit. nicht, daß ich wert auf akademische regeln legen würde. aber viele studenten arbeiten echt hart für ihre studienabschlüsse, und dann geht der wicht einfach her und lässt sich von seinem kumpel die diss betreuen. offiziell.

keine wahl haben

Wählen ist besser als nix weil: es nicht soooo viele Möglichkeiten gibt, über die Leute, die über mich entscheiden, mitzuentscheiden, und weil ich mich im nachhinein nicht darüber ärgern will, nicht mitentschieden zu haben, gerade weil viel über mich und über meinen Kopf hinweg entschieden wird, und das von Leuten, denen ich teilweise keine Entscheidungskompetenzen zutraue. [via marieringler - Amina]
ich führe diesen dialog auch oft mit mir, dann bin ich sozusagen eine vernünftige optimistische amina handke. aber in all den jahren, in denen ich nun schon wähle, habe ich immer nur frustration und enttäuschung erlebt. mittlerweile denke ich mir, daß man als einzelner nur das opfer ist, das zur schlachtbank geht. der idealismus des einzelnen wird auf der schlachtbank der mächtigen geopfert. man vergißt vor lauter optimismus oft, daß es keine demokratie im ursprünglichen sinne ist, in der wir in österreich leben. es ist vielmehr eine art funktionärsdiktatur. alle 4 jahre kann die große masse der wähler (und die erwünschten wahlergebnisse kann man sich bei richtigem rückenwind und genug geld für wählermanipulatin und bezahltes lügen im optimalfall schon einfahren. wie die letzte wahl eindeutig gezeigt hat) ins leere rufen, wen sie denn jetzt will. es ist doch lächerlich, den menschen so ein ritual als demokratie verkaufen zu wollen. und ziwschen den beiden wahlterminen, jeweils für 4 jahre "vom volk dafür legitimiert" kann ein kleiner haufen von regierungsmitgliedern dann auf kosten der wähler sein schlechtes programm liefern und den wählern zeigen, was sie von ihnen hält. der souverän ist das volk - wenn es diese worte ernstnehmen würde, müsste das volk sich sehr unwohl fühlen und sehr ärgerlich sein über seine wahl.
warum, frage ich mich, bringen wahlen nichts mehr in diesem land, und vielleicht nirgendwo? warum schmeckt mir der zweckoptimismus einfach sehr fade, dem in aminas zitat ausdruck verliehen wird? warum sollte ich als ein wähler, der sich seit vielen jahren von den österreichischen regierungen verarscht und belogen sieht auch nur noch ein einziges mal wählen gehen?
weil ich keine andere wahl habe?

strasser: geklont?

gerade spricht strasser in der ZIB2 über das neue asylgesetz. er stellt es als eine super sache vor, sieht österreich im europäischen mittelfeld. er schürt ängste. keine spur mehr von seiner smarten glätte. merkwürdig: er wirkt wie ausgewechselt, als wäre es nicht der gewohnte schleimige, rhetorisch flüssige strasser. er redet holprig, etwa wie ein haupt-klon nach einer operation. auch das gesicht wirkt anders. vielleicht nur der tagesbart?
ist das ein strasser-klon?

mit großer leichtigkeit

"Schrott beweist, dass große literarische Entwürfe kein Minderheitsprogramm sein müssen", begründete Kunst-Staatssekretär Franz Morak die Vergabe an den 39-jährigen Lyriker, Essayisten und Übersetzer. Der Schriftsteller zeige, mit welcher Leichtigkeit Erfahrungen und Kenntnisse in große Kunst verwandelt werden könne. [via orf.at]
na dann sollte sich morak einmal ausrechnen, was eine lesende minderheit ist. wieviel menschen in österreich den neuen schrott-roman wirklch lesen (werden), wieviel menschen überhaupt lesen und wieviel nicht-österreicher österreichische literatur lesen, die nicht bernhard oder handke, rilke oder kafka bzw. andere deutsche schriftsteller sind, die irrtümlich für österreicher gehalten werden.
und wie leicht das alles ist, ja.
schrott sei der preis aber wirklich gegönnt, denn "tristan da cunha" ist zwar nicht leicht zu lesen, aber ein fasznierender dschungel an geschichten, durch den man sich erst mal durcharbeiten muß. morak hat ihn sicher nicht gelesen. das unterstelle ich jetzt mal. wann auch: er arbeitet so viel und intensiv "for the austrian people", daß er die zeit nicht findet. ..

scheisse für berlusconi

Rom - Eine Gruppe italienischer Globalisierungsgegner hat am Freitag drei Fässer voll Kot vor den Eingang des römischen Palasts geschüttet, in dem der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi wohnt. Die Polizei konnte die rund 50 Anhängern der Bewegung "Disobbedienti" (Die Ungehorsamen) nicht daran hindern, die Fässer vor den prunkvollen Palast im Herzen der italienischen Hauptstadt auszuschütten. [via derStandard.at]
bravo, obwohl b. nicht einmal das verstehen wird ...

isrealische piloten in verweigerung

offenbar haben einige wenige soldaten doch genug mut und intelligenz ... weiter so!
In einer hitzigen Debatte hat das israelische Parlament gestern die Verweigerungsankündigung von 27 Piloten der Luftwaffe erörtert. Sie hatten letzte Woche in einem offenen Brief an Luftwaffenchef Dan Haluz angekündigt, sie würden nicht mehr an Angriffen auf dicht besiedelte Palästinensergebiete teilnehmen.
[via ORF.at]

bravo!

Die Bevölkerung Schwedens hat am Sonntag überraschend klar gegen die von der Regierung vorgeschlagene Einführung des Euro votiert. Beim Euro-Referendum stimmten 56,1 Prozent gegen und 41,8 Prozent für die Einführung der EU-Währung.
[via Überraschender Ausgang des Referendums]
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,265676,00.html

also werden sie so oft abstimmen müssen, bis sie richtig abstimmen.

Soros-Spende: Zehn Millionen Dollar gegen George W. Bush

ich wußte gar nicht, daß amerikanische milliardäre auch gute dinge initiieren können! (das kommt wohl daher, daß der mann aus einer region aus dem "alten europa"stammt, was ihm sicher noch zum vorwurf gemacht werden wird.)

Der Milliardär George Soros hat sich weltweit in vielen Bereichen engagiert. Sein neuester Kampf gilt US-Präsident Bush. Soros spendete 10 Millionen Dollar an eine Gruppe, die in Amerika gegen den Präsident Stimmung machen soll. Washington - Der US-Milliardär stiftete zehn Millionen Dollar für die neue Sammelorganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die amerikanischen Wähler für einen demokratischen Kandidaten zu mobilisieren. [via spiegel online]

merkwürdige wortwahl

Nachdem der Vorsitzende der Jungen Union unserers Nachbarlandes Deutschland gefordert hatte, alten Menschen medizinische Leistungen zu verweigern, hagelt es jetzt Kritik von allen Seiten. Doch der 23jährige Philipp Mißfelder zeigt sich davon ziemlich unbeeindruckt.
Seine Aussagen, dass Menschen über 85 kein künstliches Hüftgelenk und Rentnern keine Zahnprothesen mehr bezahlt bekommen sollten, seien ein Bild gewesen, mit dem er habe zeigen wollen, "wie sehr es brennt in meiner Generation", sagte Mißfelder. Die Reaktionen zeigten, dass er damit nicht ganz falsch gelegen und einen Nerv getroffen habe. Es sei nicht seine Absicht gewesen, mit Ängsten zu spielen. "Ich habe zwar zugespitzt. Aber es war nicht meine Absicht, Rentner zu verletzen", sagte er. [via Krieg der Generationen: "Mißfelder soll sich entschuldigen" - Politik - SPIEGEL ONLINE]
die sache ist aber nicht so harmlos, wie sie der jüngling nachher schönreden will: jetzt sagt er, er habe metaphern verwendet um die brisanz der situation deutlich zu machen.
in wahrheit haben wir es wohl mit einem faschisten zu tun, wenn auch mit einem, der nicht weiß, daß das faschistisch ist, was er denkt. nicht anders kann man das beurteilen. denn da gibt es wahrlich andere einsparungsmöglichkeiten ...
der CDU-Sozialpolitiker Heiner Geißler stellte sich in die Reihe der Kritiker. "Mißfelder und andere sind leider die mentalen Opfer einer zwar verunsicherten, aber immer noch herrschenden Ideologie, nämlich des neoliberalen Marktfundamentalismus, der alle Probleme nur noch unter Kostengesichtspunkten diskutiert", sagte Geißler. Gleichwohl müssten seiner Ansicht nach "die Alten einen solidarischen Beitrag leisten".
fein, im allgemeinen trubel kann man auch ein wenig knete saugen.
das werden sich unser w. schüssel und seine getreuen recken sicher abschauen ...

siehe auch [via 3sat kulturzeit]

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