hunger und gen-food

der neuerliche fehdehandschuh, den bush jun. europa vor die füße wirft, ist langfristig gesehen möglicherweise ein weit gefährlicheres streitfeld als der jüngste irak-krieg.
wie infantil vereinfachend g.w.bush die lösung des welthungers sieht, grenzt an kriminelle verzerrung von tatsachen. seine wahren interessen (und die seiner freunde) sind glasklar zu erkennen.
für uns europäer zeigt sich doch ein nutzen, den die bush-admin trotz allem irrsinn hat: in ihrer plumpheit und un-diplomatie zeigt sie uns allzu deutlich, wie ohnmächtig wir in politischer und wirtschaftlicher hinsicht sind, wenn wir uns nicht sofort heftig selbst am schlawittchen nehmen und aussenpolitisch gemeinsam eine linie vertreten, an einem strang ziehen. gemeinsame sache mit abgehobenen größenwahnsinnigen US-politikern, chefideologen und konzernchefs zu machen wäre selbstmord; und verrat an der eigenen kultur und geschichte, auslöschung der eigenen identität und ist nicht vorstellbar. aber diesen mächten etwas wirksames entgegenzustellen verlangt einiges an wissen, diplomatie und mut. ob europa diese ressourcen vorzuweisen hat und haben wird?

Doch der Hunger in der Dritten Welt hängt von vielen Faktoren ab, nicht nur von der Frage, ob Gen-Landwirtschaft zugelassen wird oder nicht. Zum einen leben 80 Prozent der unterernährten Kinder in Entwicklungsländern, die Agrar-Überschüsse produzieren. Der Hunger hat weitaus mehr damit zu tun, was auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen angebaut wird. Derzeit wird auf 21 Prozent des Ackerlandes Viehfutter angebaut. Das damit gefütterte Schlachtvieh aber wird in erster Linie in den westlichen Industrienationen verzehrt. Die Folge ist, dass die Verbraucher, denen es sowieso am besten geht, in den Genuss einer Ernährung kommen, die reich ist an tierischen Eiweißen, während den Ärmsten der Welt nicht einmal ausreichend Land übrig bleibt, um Getreide für ihre eigenen Familie anzubauen. Und selbst das Land, das dafür zur Verfügung steht, ist meist im Besitz globaler Agrarunternehmer und dient deren Interessen, wodurch das Elend der armen Landbevölkerung noch verschlimmert wird. Die Einführung von Gen-Food würde diese Situation um keinen Deut verbessern.
via süddeutsche.de
ferromonte - 14. Jul, 17:08

ein weiter beitrag

im spiegel zum thema: US-farmer im würgegriff der biotech-konzerne. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,256423,00.html
und: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,256423-2,00.html
es ist schon erstaunlich, auf wie viele verschiedene arten menschen geld verdienen und andere menschen zu beherrschen versuchen. wie dumm das alles.

rip - 14. Jul, 17:48

unsere "zivilisation"

funktioniert ja nur, weil wir die entwicklungsländer als moderne sklaven ausbeuten.

wenn ich mich ansehe: ich spende nichts, ich fahre nicht als lehrer in ein dorf in pakistan, ich kaufe nicht in dritte-welt-läden (höchstens sehr selten, weil teuer). ich hab doch selbst genug probleme.

wie kann das sein? wie kann ich das verantworten?
ich vergleiche mich mit meinen mitmenschen, nicht mit (ver)hungernden menschen in 3.welt-ländern. ist das engstirnig?

wenn meine bekannte wieder eine tour nach pakistan macht, dann nicht nur, weil sie kindern dort helfen will. sondern auch, weil es ihr spass macht. auf jeden fall super, keine frage. ich habe dafür weder zeit, geld noch den nötigen enthusiasmus.

mit spenden habe ich meine erfahrungen gemacht... am ehesten würde ich noch amnesty international unterstützen - aber wirklich sinnvoll für mich, für meine region, finde ich nur organisationen wie ATTAC. btw - mit meiner visage sprechen sandler (penner) ausschließlich mich an, wenn ich in gruppen unterwegs bin. ich gebe jedoch nie etwas. das ist in österreich nicht notwendig, IMHO. erstens "verdient" ein sandler an einem guten standplatz um die 40euro am tag. zweitens lebt ein ex-bekannter von mir in einem caritas-heim. drittens ist das manchmal ein selbstgewähltes schicksal, was einige gerne bestätigen ("ich hab meinen fusel, verkaufe den augustin, was will ich mehr? ist mir doch zu hektisch, das berufsleben"). [anm: augustin ist eine durchaus beliebte obdachlosen-zeitung, dessen kolporteure die hälfte des verkaufspreis einstecken dürfen - eine wirklich gute idee].

also, was tun? ATTAC unterstützen, und zwar mit ideen.

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