eurofighter - was soll das?

nach zwei jahren hin und her scheint sie sache jetzt fix: unsere regierung kauft die spielzeuge, gegen alle widerstände. ich kann mir gut vorstellen, daß wir hier eine weitere weise gefunden haben, uns auf traditionelle art gegenseitig zu zerfleischen.
auch hier frage ich mich: wie ist das alles wirklich gelaufen? warum wollen die övp-leute unbedingt diese jets kaufen? was stecken für geschäfte dahinter?
der kurier kündigt kriminalistischen dilletantismus an.
peter pilz, der scharfsinnige politische beobachter, meldet noch keine hintergrundinformationen, er weilt zur zeit in bagdad. (nachtrag: pp ist schon wieder da, wie ich grad erfahren habe .. 23:22h)
ein anderer grüner (beim flüchtigen hinschauen sieht er susi riess-passer ähnlich) ortet betrug und lüge.

man bedenke:
selbst mit dem gedanken an eine künftige europäische militätrische institution (EU), in der österreich seinen betrag zu leisten hätte, ist in der jetzigen wirtschaftlichen situation angesichts der brutalen finanzellen schröpfung der bevölkerung diese entscheidung vollkommen idiotisch.
also: was steckt dahinter?
tilak - 16. Mai, 23:52

Gute Frage, aber

wie immer bei solchen Dingen, werden wir die Antwort nie finden. Für mich ist das mit ein Grund, warum ich mich mit Politik nur am Rande beschäftige. Zuviele Geheimnisse, Heucheleien, Kriechereien, Unwahrheiten usw.

0815tussi - 17. Mai, 00:33

ach lieber ferromonte

ich geb es ehrlich zu, nach diesem tag flöhe hüten fällt es mir schwer hier noch eine "eigene" meinung zu äußern. ich denke halt einfach: wenn wir die neutralität wollen, müssen wir sie auch selbst bis zu einem gewissen grad verteidigen können.
und ich kenne mich mit dem "welche-abfangjäger-wären-jetzt-besser" echt nicht aus und vielleicht ist es derzeit wirklich eine reine fehlinvestition, aber unbewacht können wir unseren luftraum nicht lassen.

ich finde es auch reichlich skurril die kosten dafür aufzurechnen mit sehr langfristigen "projekten" wie eine pensionsreform o.ä. schließlich ist eine einmalige anschaffung hier nicht so einfach einzukalkulieren.

was ist deiner meinung nach die alternative zu diesen fliegern? "keine" kann sicher nicht die antwort sein.

lg
tussi

der vergessene Diktator - 17. Mai, 07:59

Eine Alternative zu den Flieger wäre zum Beispiel daß die Schweiz oder Deutschland den österreichischen Luftraum mitüberwacht. (Gegen Bezahlung)
Das liest sich vielleicht blöde - aber was machen wir mit Fliegern die kaum die volle Fluggeschwindigkeit ausnützen können.
Lieber als die schwedischen "Produkte" (egal ob Draken, Grippen)sind mir die Eurofighter, auch wenn ich eine Anschaffung von solchen für falsch halte.
paradeiser - 17. Mai, 12:45

das machen zwar andere länder auch, erlaubt uns aber unsere neutralität nicht. daher ist das mit der schweiz zwar eine gute idee, aber keine alternative. leider.
ferromonte - 17. Mai, 14:09

vielleicht

wäre das das erste:
klären, was mit der neutralität de facto ist. ist österreich neutral oder nicht? lässt sich die bisherige "neutralität" mit der EU-mitgliedschaft langfristig überhaupt vereinbaren?
der vergessene Diktator - 17. Mai, 15:38

@paradeiser

Im Zusammenhang mit unseremBeitritt zur EU könnte man so eine "Aktion" mit ein wenig gutem Willen trotzdem starten - man müßte es nur versuchen und die Unterschriften der 4 Signatarstaaten einholen.
@ferromonte
Sicher sind wir neutral - und bleiben`s - in der Vergangenheit einmal mehr und weniger ;))
Ich bin übrigens auch Neutral *gg*
kinomu - 17. Mai, 03:21

Idiotisch (oder dubios)

scheint mir jedenfalls die Vorgangsweise zu sein: sich zuerst auf ein Produkt festlegen und dann über den Preis "verhandeln".

Interessant finde ich die Umschreibungen der Regierung: "Kampfflugzeug" scheint ein Tabuwort zu sein. (Wie werden sie stattdesen genannt? Luftraumüberwachungsflugzeuge ???)
(Erinnert sich noch jemand an die Diskussion über die Beschaffung von Transporthubschraubern anno 2000? Die SPÖ war gegen das schließlich gekaufte, leistungsfähige Modell (Black Hawk), weil es "militärisch nutzbar" wäre.)

ferromonte - 17. Mai, 10:38

wie man

dem beitrag sicher entnehmen kann, bin ich gegen kriegsgerät, um das produkt beim namen zu nennen.
vernünftig: wie pilz gestern im TV noch gesangt hat: man kann in einer solchen wirtschaftlichen situation eben nur entweder pensions- und gesundheitsreformen machen, oder das geld für rüstung ausgeben. beides hat nachhaltige folgen. die övp will aber beides durchziehen, und zwar kompromißlos und ohne zusammenarbeit mit anderen. das hatten wir hunderte von jahren in ganz europa, und - wie arundhati roy gestern in kulturzeit sagte- : es dauert sehr sehr lange, freiheiten, die schon gewonnen waren, wiederzuerlangen, wenn sie erst einmal aufgegeben wurde.
(neues buch: "War Talk" von Arundhati Roy; South End Press, 2003; ISBN 0896087247; € 11,00)
und uns werden gerade viele freiheiten, die die hohe lebensqualität in den verfemten sozialdemokratischen jahren ausgemacht haben, weggenommen. die aber, die uns diese freiheiten wegnehmen, büssen selbst nichts ein. im gegenteil. sie sichern sich obszön hohe pensionen. und wir sehen zu, lassen uns mal nach links und mal nach recht zerren, schlußendlich finanzieren wir aber deren monatsbezüge. menschen, die uns teilweise studium, gesundheit und bildung wegnehmen und kampfflugzeuge stattdessen bestellen, denen geben wir zum dank ordentlich was. so sind wir, wir glücklichen österreicher. aber das ist ein anderes thema ...
das wird hoffentlich auch seine politischen konsequenzen haben. sicher bin ich mir aber nicht, angeblich sind gerade brutale ignoranten sehr beliebt bei wählern. das zeigt die geschichte. und das umfragehoch dabbljuuh's in den USA:
orf.at: "Nach jüngsten Umfragen ist die Beliebtheit des Präsidenten bei den Wählern weiterhin sehr hoch. Bis zu 70 Prozent der US-Bürger stimmen mit seiner Politik überein, wobei der Irak-Krieg als besondere Leistung bewertet wird."
so dumm sind wähler. daß die US-wirtschaft vor einem abgrund steht, ist ihnen egal. sie sehen den irak-krieg als leistung an!

nein, ich bin nicht nur aus wirtschaftlichen gründen gegen den ankauf der typhoon-flieger, sondern auch aus idealistischen und prinzipiellen: ich bin der meinung, daß das bundesheer abgeschafft und durch ein berufsheer ersetzt werden sollte. dieses kann dann für katastrophenhilfe und grenzsicherung eingesetzt werden, allenfalls in der zukünftigen gemeinsamen EU-truppe. weil das nicht anders sein wird, wenn man bei der EU ist.
und das berufsheer besteht dann, anfänglich jedenfalls, aus freiwilligen, die keine bessere lebensperspektive finden können. später wird das dann leider eher in diese richtung gehen, denke ich:
Jarhead : A Marine's Chronicle of the Gulf War and Other Battles
von Anthony Swofford
Simon & Schuster, 2003
ISBN 0743235355
$14.40
(Das Buch erscheint im August auf Deutsch bei Kiepenheuer & Witsch)

ferromonte - 17. Mai, 17:48

neuer spaß

orf.at heute:
(...)
Doch "Ausleihen von den Schweizern"?

"Für Österreich geschafft. Jörg Haider stoppt Abfangjägerkauf" - dieses Plakat war von der Kärntner FPÖ am 11. September 2002 worden. Nur wenige Tage später berichtete der Landeshauptmann, dass er beim Betreten eines Klagenfurter Restaurants von einem Unbekannten mit den Worten "Herr Doktor Haider, behindern sie den Kauf der Abfangjäger nicht und passen sie auf ihre Familie auf", massiv bedroht worden sei. Der Unbekannte konnte bis heute nicht ausfindig gemacht werden.

Den Abfangjägern steht Haider nach wie vor skeptisch gegenüber. "Vielleicht gelangt man bis dahin (gemeint 2007 - Anm.) zur Einsicht, sich von den Schweizern jene Kampfjets auszuleihen, die von ihnen nicht gebraucht werden", sagte er und verwies darauf, dass es "auch innerhalb des Bundesheeres viele gibt, die gegen Abfangjäger sind".

Cap: "Doppelschmäh" Haiders

Einen "Doppelschmäh" sieht der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Josef Cap in der Aussage Haiders.

"Hier handelt es sich um einen Doppelschmäh von Haider: Erstens ist es überhaupt nicht ausgemacht, dass es zu einer Steuerreform kommt; das ist alles andere als klar, spricht die Regierung doch immer nur von einer Zielbestimmung. Zweitens ist es völlig egal, ob in dieser Legislaturperiode oder in der nächsten die Abfangjäger gekauft werden", kritisiert Cap in einer Aussendung.
-------------------------------------------------------------------------------
wir lustigen österreicher, immer am schmähreißen, jaja ...

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