zucker

die EU sieht tatenlos zu, wie die WTO europa diktiert nur noch rohrzucker aus s-amerika zu kaufen. bei uns wird der zucker nicht billiger; nur die rübenbauern haben einen grund mehr, aufzugeben, und die großkonzerne profitieren fett, wie geplant.
und in s-amerika werden weiterhin und noch viel mehr menschen versklavt.
die EU sieht nicht nur tatenlos zu, die verkauft diese kooperation mit den irren der welt auch noch als klugen, notwendigen schritt. es ist zum erbrechen.
kotz
ferromonte - 25. Nov, 13:22

der "vernünftige" sermo lautet: mitmachen ist besser als verweigern, dann schaut ein trostzuckerl raus für die delinquenten. Von Anfang an sei klar gewesen, dass eine qualifizierte Mehrheit für die Entscheidungsfindung reicht. Er habe nicht Nein sagen oder mit Veto-Keulen drohen wollen. "Griechenland und Polen haben Nein gesagt und haben nichts erreicht".
was das für die zukunft heißt, muß man wohl nicht ausführen.

TheSource - 26. Nov, 15:11

Alles, was hilft

ist eine Bewußtseinsveränderung beim Verbraucher.
(Wobei es den Leuten, die ohnehin jeden Cent umdrehen müssen, auch dann Schnuppe ist. Da wird das Günstigste gekauft ob Mangel an Entscheidungsfreiheit)
Die geht erfahrungsgemäß nur über die Bio-Schiene.
Verläuft sich zu oft im Sande - und dauert Jahrzehnte.

kinomu - 28. Nov, 00:49

Genau. Die EU sollte sich nicht davon abbringen lassen, die Zuckerüberproduktion in Europa zu fördern, deren Nutzen vielfältig sind.
Vor allem nützt sie den Bauern, die Zuckerrübenlieferrechte geerbt oder günstig gekauft haben, die haben nämlich eine sichere Einnahmequelle. Aber auch die Autofahrer profitieren doppelt von der Zuckermarktordnung: zum einen sind Felder mit Zuckerrüben niedrig und leicht zu überblicken, ein Vorteil, wenn man auf eine Kreuzung zufährt und nicht anhalten möchte (verdammte Sonnenblumen!), zum anderen, weil der Preis von Zucker hier so hoch ist, dass es wirtschaftlich nicht vertretbar ist, daraus Treibstoff zu erzeugen. (Höhere Treibstoffpreise --> weniger Strassenverkehr --> weniger Staus. Wunderbar!)

Das wirklich Geniale daran ist aber, dass den Steuerzahlern Geld dafür abgeknöpft wird,
* dass sie selbst mehr für Zucker (und Treibstoff) zahlen,
* dass Rübenbauern gut verdienen und
* dass sie selbst den Export des überschüssigen Zuckers finanziell fördern, der wiederum den Weltmarktpreis für Zucker drückt und Drittweltländern niedrigere Einnahmen verschafft. Einen Teil der entfallenen Einnahmen bekommen manche dann grosszügigerweise wieder als "Entwicklungshilfe", bezahlt von denen, die zuvor schon dafür bezahlt haben, dass viel Zucker in der EU teuer produziert und zu Dumpingpreisen exportiert wird.

"Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode."

ferromonte - 4. Dez, 13:11

daß innheralb der europäischen "ordnung" viele irrsinnigkeiten bestehen, steht außer zweifel. aber mit dieser reform ordnet sich der gesamte europäische raum - unfreiwillig - den WTO-plänen unter. DAS finde ich zum kotzen.
(für ein tieferes verstehen schadet es sicher auch nicht, sich - sofern das prinzipiell überhaupt möglich ist - sich in die lage eines mittleren bauern zu versetzen, der alle paar jahre einer beinahe-katastrophe entgeht, und diese nur in fin. abhängigkeit von eu-geldern oder ähnlichem überlebt. der dann mais anbaut, der im fernwärmekraftwerk verheizt wird.)
kinomu - 5. Dez, 06:18

Die Unfreiwilligkeit könnte gespielt sein. Vielleicht tut man so, als würde man gern weiterhin sich selbst und anderen Ländern schaden, um für die Rücknahme dieses Verhaltens von der Gegenseite Zugeständnisse verlangen zu können. Und natürlich sehen Politiker aus Ländern, die "Nettogewinner" der Agrarsubventionen sind oder in denen das Lobbying der/die Erpressung durch die Bauern besonders stark sind, jetzt eine gute Chance, sich auf eine andere Macht berufen zu können.

Würdest du es weniger zum kotzen finden, würde die EU den (ihr selbst und anderen Ländern schadenden) Wahnsinn unvermindert fortsetzen, nur, um der WTO einen Strich durch die Rechnung zu machen?

Apropos Irrsinnigkeiten: Die stärkere Gewichtung auf direkte Subventionen in der EU ist wesentlich besser als als das vor dem Beitritt in Österreich praktizierte System der indirekten Subventionen (=hoher Preis im Inland, Aufkauf des Überschusses und Export auf Kosten der Steuerzahler), das zur Folge hatte, dass die Bauern mit Unmengen Dünge- und Spritzmittel den Ertrag zu maximieren versuchten, dabei das Grundwasser in vielen Gebieten vergiftend, während sich arme, kinderreiche Familien keine Butter leisten konnten.

Ein tieferes Verstehen ist sicher möglich, aber nicht aus der Perspektive eines Bauern, sondern mit der Lektüre guter Bücher wie Samuelson | Nordhaus: Volkswirtschaftslehre (englisch: Economics). Leicht verständlich geschrieben, viele Beispiele aus der Praxis, fast keine Zahlen und Formeln... kann ich dir empfehlen!
ferromonte - 5. Dez, 16:39

danke für die buchempfehlung.
wieso aber ist die perspektive der betroffenen bauern unwichtig? das kommt mir ein wenig seltsam vor. (stell dir vor, du gehst zum zahnarzt und der zieht dir zwei zähne und verlangt geld dafür, obwohl du sozialversichert bist, und wenn du damit nicht zufrieden bist, sagt dir jemand: "dein problem. deine perspektive ist nicht von belang.")
immerhin geht es da um existenzen, und nicht nur um theorien, rechnungen und akademische, pekuniäre oder politische interessen.

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