tat twam asi

u-bahn haltestelle neubaugasse: die hochglanzfolder irgendeiner firma, die arme deppen (sie sind jung und brauchen das geld) den passanten in der mariahilferstrasse in die hand drücken, landen am boden: unter dem schneematsch geben sie eine fabelhafte ausrutschmöglichkeit von glatteisqualität ab, auf der so manche(r) sein gleichgewicht verliert.

im gewissen sinn verwandt: sandra maischberger und gert scobel.
ihre präsenz, schlagfertigkeit und bildung.

heute: stifado. bei der kälte braucht der mensch eiweiß, tierisches. eskimolike.
kreuzkümmel gibts beim billa nicht, dafür gemahlene nelken. fleisch versuch ich erst gar nicht zu kaufen dort.
riecht schon wunderbar, zumal ja auch eine zimtstange im kochtopf eine neue heimstatt gefunden hat. ahhhh

wenn an der wartezeit-anzeige in der u-bahn, die sich während langer 12 minuten von 5 auf null runtergezählt hat, plötzlich wieder eine zwei steht, während eine dumme tonbandstimme zum xten mal von wetterbedingten verzögerungen und zur glatteisbeseitigung engagierten firmen faselt;
wenn wegen einigen cm schnee in wien nichts mehr geht, wenn mich wieder einmal nur die ohrhöhrer des discmans retten (keine stax-hörer, lieber herbst), die mir nahe und intim versichern, daß ich bei jedem atemzug beobachtet werde: every breath you take;
wenn ich morgens die wohnungstür öffne und mir eine ein meterhohe schneedecke (angeweht) entgegenfällt, während der hausbesorger tief schläft, bin ich erstaunt und glücklich - und wenn sich in all den kleinen widrigkeiten des tages plötzlich eine lösung ergibt, der muskeltonus nachlässt und leichtigkeit & zufriedenheit in mir einziehen: nach hause kommen ..
dann liebe ich wien besonders, wie heute.

glücklichsein ist wie wellenreiten: die kunst, den richtigen augenblick in der konkreten situation zu binden - immer nur einen winzigen bruchteil eines augenblicks lang. die summe dieser augenblicke machen das GLÜCK aus.

auch das ist eines der jubiläen des jahres 2005.