es ist zwar nur ein kurzes durchatmen, aber immerhin: wir nützen den tag, um die wohnung gründlich zu putzen. ein woche krisenintervention lassen einen schon bis an den rand der psychischen kräfte gehen, das ist naturgemäss so, wenn man sich auf die sache einlässt.
fast schon vergessen die woche in hamburg, es war die karwoche;
paul und ich, mit dem nachtzug um 29€. der bayerische polizist, der um 2h früh eine passkontrolle durchzieht und mich sehr ernsthaft belehrt: was er alles sehr wohl tun darf, wieviel strafe delinquenten zahlen müssen (nebst einer anzeige), wenn sie
keinen reisepass mit sich haben in bayern - ich meinte, dass passkontrollen wegen schengen hierzulande wegfallen. meinen pass hatte ich aber doch mit, eben wegen typen wie diesem bayrischen bullen; damit (mit schengen) aber habe das nichts zu tun, das sei keine grenzkontrolle (sondern was?!). paul hatte nur einen führerschein, und die pummelige no-limits-familie, die mit uns im abteil bis hannover saß/lag, zeigte sich sehr lernwillig und devot: man will ja keine strafe zahlen müssen. musste dann auch keiner, nur die belehrung war nicht gerade kurz gehalten und für einen, der unsinnig aus dem schlaf gerissen wurde, eine etwas geduldsprovozierende kabarretteinlage.
HH war wie immer großartig: diesmal mitten im frühlingsausbruch, der in dieser woche in vielen europäischen ländern stattfand. die explodierenden blühenden kirschbäume, man glaubt es nicht, wenn mans nicht sieht. paul war auch kompromissbereit diesmal, er ertrug mehr als eine stunde kunsthalle, sah caspar david friedrich, klee, macke, franz marc, munch (das erste mal sehe ich seine "madonna" im original; und breche weg), van gogh und max ernst. zeigte auch ein ganz klein wenig interesse an den bildern. was mich sehr freut, klarer fall.
wir warfen bumerang im stadtpark, segelten auf der außenalster und verbrachten einen tag an der elbe, draussen bei blankenese. es war wunderbar. hamburg ist wien nicht unähnlich, nur sucht man die mieselsucht und die melancholie (oder: depression), die in wien fast immer spürbar ist, dort vergebens. genau das gefällt mir sehr an HH.
und das wasser, die vielen radwege, die reiherkolonie unweit raphaels und evas wohnung, die gespräche, das essen -- die zeit war viel zu schnell vorbei. bis bald.