"Nachtschicht Kultur",
UNTER DEN BRETTERN HELLGRÜNES GRAS
gestern Sonntag zwischen 23 und 24h im orf1 (warum nicht einmal im hauptabendprogramm, statt sport oder millionenshow?)
nein, man kann es nicht glauben, es ist nicht fassbar, wird nie fassbar sein. wird immer unfaßbar bleiben. der film lässt einen zurück in einem auf das wesentliche "reduzierten" zustand; die kleinlichkeiten des alltages werden lächerlich grotesk, der weinerliche egoismus der umgebung nervt nicht einmal mehr. ein 11jähriges kind, daß zwischen leichen im KZ bergen-belsen lebt, erde und baumrinde isst, tau vom stacheldraht schlürft, den ausgenommen (die organe nähren die anderen häftlinge) leichen den sand aus den müdern holt, immer wieder. es ist unbeschreiblich, man kann es nicht in worte fassen.
Ceija Stojka, wie sie mit 72 jahren davon erzählt, was die 11jährige erlebt und überlebt hatte. ihre hände, die die farben auf der leinwand verteilen, wie die arbeit mit der farbe durch die erählung zur ewigen therapie wird, die das leben wieder und wieder erschaffen willm, weil sie nicht bereit ist und nicht bereit war, aufzugeben. mein gott, wie kann man noch essen und trinken, wenn man diesen film gesehen hat.