landvermessung
da gibt es doch diese anthologie österreichischer literatur nach 45, um die es genauso schnell wieder still wie laut geworden ist.
neulich gehe ich also an der buchhandlung am schottentor vorbei und sehe einige einzelne bände um 2.50€ in einer wühlkiste rumliegen, und konnte irgendwie nicht widerstehen (vielleicht hat man in der sommerhitze mal zeit ...); da wäre etwa band1, eine sammlung von essays. eine lange liste von autoren sind da im inhalt angeführt, immerhin sind es über 700 seiten - und neben österreichischen autoren wie handke, grieser, jandl, mauthe, menasse, ja sogar torberg, findet man dann, da schau her, luc bondy und peter sloterdijk; hermann nitsch, und erwin chargaff; norbert leser. konrad paul liessmann.
ja hallo, denk ich mir da, was ist denn das? eine anthologie österreichischer literatur nach 1945? die herausgeber dachten sich offenbar, man muß nicht österreicher sein um österreichische literatur zu schreiben; und man braucht kein schriftsteller zu sein, um literatur zu schreiben. sicher nicht, aber trotzdem schreibt k.p. liessmann keine literatur, und norbert leser, hermann nitsch (der ja nicht einmal die deutsche sprache beherrscht, woher auch) und erwin chargaff tun das auch nicht. luc bondy, bei allem respekt, ist weder österreicher noch literat; ebenso sloterdijk. was also tun sie in einer - wenn auch von anfang an merkwürdigen - anthologie österreichischer literatur nach 45?
entweder sollte es keine anthologie österreichischer literatur werden; oder die herausgeber hatten bei der erstellung ihres konzeptes zu stark dem guten österreichischen wein zugesagt, jedenfalls ist da was schiefgegangen.
übrigens:
echte österreichische literatur, das hab ich jetzt schwarz auf weiß, hört sich so an: "... Der Tod ist eine Sau, weil er uns alle pudern wird. Aber die größte Schweinerei von diesem Tod ist die Nettigkeit, seine Geläufigkeit. Zum Beispiel der "Kafka Gedenkraum Kierling", das ehemalige Sanatorium Hoffmann, wo Franz Kafka am 3. Juni 1924 gestorben und somit endgültig nicht-gscheitert ist. ..."- wow. so beginnt herr franzobel (einer unserer nobelpreiskandidaten, neben zeilinger und schüssel*) einen aufsatz mit dem titel "die attraktion der österreichischen phantasmagorie".
*friedensnobelpreis
neulich gehe ich also an der buchhandlung am schottentor vorbei und sehe einige einzelne bände um 2.50€ in einer wühlkiste rumliegen, und konnte irgendwie nicht widerstehen (vielleicht hat man in der sommerhitze mal zeit ...); da wäre etwa band1, eine sammlung von essays. eine lange liste von autoren sind da im inhalt angeführt, immerhin sind es über 700 seiten - und neben österreichischen autoren wie handke, grieser, jandl, mauthe, menasse, ja sogar torberg, findet man dann, da schau her, luc bondy und peter sloterdijk; hermann nitsch, und erwin chargaff; norbert leser. konrad paul liessmann.
ja hallo, denk ich mir da, was ist denn das? eine anthologie österreichischer literatur nach 1945? die herausgeber dachten sich offenbar, man muß nicht österreicher sein um österreichische literatur zu schreiben; und man braucht kein schriftsteller zu sein, um literatur zu schreiben. sicher nicht, aber trotzdem schreibt k.p. liessmann keine literatur, und norbert leser, hermann nitsch (der ja nicht einmal die deutsche sprache beherrscht, woher auch) und erwin chargaff tun das auch nicht. luc bondy, bei allem respekt, ist weder österreicher noch literat; ebenso sloterdijk. was also tun sie in einer - wenn auch von anfang an merkwürdigen - anthologie österreichischer literatur nach 45?
entweder sollte es keine anthologie österreichischer literatur werden; oder die herausgeber hatten bei der erstellung ihres konzeptes zu stark dem guten österreichischen wein zugesagt, jedenfalls ist da was schiefgegangen.
übrigens:
echte österreichische literatur, das hab ich jetzt schwarz auf weiß, hört sich so an: "... Der Tod ist eine Sau, weil er uns alle pudern wird. Aber die größte Schweinerei von diesem Tod ist die Nettigkeit, seine Geläufigkeit. Zum Beispiel der "Kafka Gedenkraum Kierling", das ehemalige Sanatorium Hoffmann, wo Franz Kafka am 3. Juni 1924 gestorben und somit endgültig nicht-gscheitert ist. ..."- wow. so beginnt herr franzobel (einer unserer nobelpreiskandidaten, neben zeilinger und schüssel*) einen aufsatz mit dem titel "die attraktion der österreichischen phantasmagorie".
*friedensnobelpreis
ferromonte - 20. Jun. 2006, 19:54
der band hat den titel
in einer - ihrer definition nach - merkwürdigen anthologie werden sich natürlich viele merkwürdige dinge befinden, z.b. essays von nicht-literaten, ja sogar texte von nicht-österreichern, und auch texte von prinzendorfern, die ihrer meinung nach nicht der deutschen sprache mächtig sind. also alles an seinem platz. passt doch! :-)