mein haß heute

wie die menschen schlaff in den öffis hängen - ausgelaugt und leer, schon so manches kind, das nur vor sich hinstarrt, mit falten auf der stirn. da frage ich mich einmal mehr, wie ich es doch immer wieder schaffe, neugierig und verwundert in die runde zu äugen, ein buch in der hand einen satz im kopf, und in einem eckchen meines bewußtsein nicht einmal verwundert drüber bin, wissend, daß das nur eine von vielen wirklichkeiten ist. sie tun mir dann nicht einmal leid; gestern etwa, das schwer betrunkene proletenpaar (oder eine mutter mit sohn, nicht klar zu erkennen) im 26A. sich immer wieder gegenseitig über ihr fehlverhalten belehrend (mit tickendem finger), dann sich beschimpfend, die mutterfrau wendet sich immer wieder an ein verschämtes unfreiwilliges und auch imaginäres publikum, um stereotyp "entschuldigung. entschuldigen sie" zu wiederholen. man grinst vor sich hin, aber es tut einem doch weh, wenn man andere menschen so kaputt sieht, daß sie nicht mehr gehen und lallend und taumelnd nur mit hilfe von (widerwilligen) helfern den bus verlassen können. sie sind doch menschen, geschwister, und besonders empfindliche und gefühlvolle dazu.
in sehr großen intervallen macht sich aber auch mein haß bemerkbar: mein haß auf diese schlaffen idioten, die wir alle sind und die das alles verantworten, weil sie immer nur mit- und weitermachen, herdenaffen, mit zucker und spielen und tv ruhigzustellen und abzulenken, um bis zum ende willige vampiropfer zu bleiben. mein haß natürlich auf mich selbst, den ich gar nich detailliert ausarbeiten will, und mein haß auf die sogenannten demokratisch gewählten vertreter, die korrupten freunde auf der regierungsebene .. genug davon. ich brauche keinen großen auftritt, um ihm einmal kurz luft zu machen, mir fällt aber auf, daß es die erstaunt, die mich nur als unendlich geduldigen, immer freundlichen menschen kennen; ein paar scharfe worte, ein lauterer harscher ton: was ist denn da los? unangenehm, wo ich sonst angenehm bin, es mir selber ein anliegen ist angenehm zu sein, um meiner selbst und der anderen willen.
der haß verraucht sehr schnell, weil er nichtet (heidegger), wo er doch nichts ist, aus dem nichts kommt und sich über seine nichtigkeit unendlich ärgert. lächerlich. aber wo kann man schon hin mit seinem gefühlen --- ??
im garten mit satie - 24. Mär, 10:23

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spricht mir aus der Seele, Ihr Schreiben da, bin gespannt auf die Wiener U-Bahn, wahrscheinlich kann ich liebevoller hinschauen als in Berlin, da vergrabe ich mich auch eher in Büchern oder im Hassen

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