SPUREN sind alles, was nicht lebendes bewußtsein ist.
erinnerung, kultur, natur - alles spuren.
ein mensch hinterlässt durch alles was er tut, spuren. auch durch sein denken und fühlen: spuren.
materie ist "geronnener" geist, eine matrix, in der der geist des lebenden seine spuren hinterlässt. die ihm wieder helfen, sich zu erinnern und nach und nach seiner selbst bewußt zu werden.
kein anfang und kein ende.
ferromonte - 24. Mär. 2009, 19:39
naja, der frühling hat begonnen. mir erscheinen die ereignisse rund um mich immer unwirklicher. deutlicher aber wird immer mehr, dass nichts zufällig geschieht. das ist ja nichts neues. wir leben begleitet von der angst und den aktionen, die wir starten, um der angst zu entgehen; wir tun so einiges, um vage ideen zu verwirklichen, aber da es vage ideen sind, bleibt auch das ergebnis vage und verschwommen. aus diesen kreisläufen gibt es einen ausweg, den aber die wenigsten von uns beschreiten wollen: weil er mut und ehrlichkeit verlangt, klare entscheidungen und verzicht gewohnter muster.
ein freund, den ich lange entbehrt habe ist die sonne und ihr licht. wenn sich jetzt öfter mal ein paar strahlen zeigen, reagiere ich (soweit es die sklaverei zulässt) andächtig und lege den kopf in den nacken, das gesicht dem licht zuwendend wie eine pflanze. für sekunden vergesse ich die schweren lasten, die ich trage und gleite weg, lasse ein lächeln besitz ergreifen und bin ganz kurz mehr der, der ich einmal war, als sonst tagsüber.
es gibt: veränderungen, umbrüche, neubginn. es gibt erinnerung, verzeihen, es gibt wärme, es gibt liebe, es gibt ein meer von tränen, es gibt das alles, ja.
ferromonte - 20. Mär. 2009, 12:26
irgend ein arschloch hat sich die mühe gemacht, die sätze aus TBs staatspreisrede von 1967 abzutippen, die ich heute in der u-bahnzeitung "heute" gelesen habe. und für euch arschlöcher hier nochmal abgetippt;
"... Die Zeitalter sind schwachsinnig, das Dämonische in uns ein immerwährender vaterländischer Kerker, in dem die Elemente der Dummheit und der Rücksichtslosigkeit zur täglichen Notdurft geworden sind. Wir sind Österreicher, wir sind apathisch; wir sind das Leben als das gemeine Desinteresse am Leben, wir sind in dem Prozeß der Natur der Größenwahn-Sinn als Zukunft. Was wir denken, ist nachgedacht, was wir empfinden, ist chaotisch, was wir tun, ist unklar. Wir brauchen uns nicht zu schämen, aber wir sind auch nichts und wir verdienen nichts als das Chaos."
chapeau, sag ich da; und seid gegrüsst, österreicher
(auf's gendern wird g'schissen!)
ferromonte - 12. Feb. 2009, 19:10
krank sein mochte ich von klein auf. sofern es nicht mit großen schmerzen verbunden ist. aber fieber, kopfweh und so weiter - das ermöglicht eine andere wahrnehmung des lebens, und das hat eben was. das "ich" ist nicht mehr an die alltagswelt gebunden, das geschehen wird als reines theater erkannt und man ist als zuschauer ungestörter als sonst: deshalb mag ich diesen zustand. als kind hatte man noch den sekundären krankheitsgweinn, teils gibt es den ja auch jetzt. aber im vordergrund steht die veränderte wahrnehmung. das denken und sehen ist auf eine gewisse art klarer und dringt leichter durch den isis-schleier oder die matrix des alltages.
auf dem notebook betreibe ich seit zwei wochen ubuntu. linux entpuppt mehr und mehr sich als DAS betriebssystem, es dauert zwar, bis man sich an die unterschiede zu msw gewöhnt, aber dann will man nichts anderes mehr. ubuntu ist im vergleich mit anderen distributionen extrem anwenderfreundlich und bietet kaum schwierigkeiten für den laien. für alle gewohnte windows-anwendungen gibt es taugliche äquivalente, und alles geht leicht und schnell. und ist gratis. wunderbar ist das.
ferromonte - 23. Jan. 2009, 20:12
des neuen US präsidenten: eine unvergleichliche inszenierung. wie die papstwahl/inthronisierung, wie imperiale inszenierungen eben sind (und erinnern damit - so ungern ichs sage - auch an nazideutschland und rom). und immer wird mit der hoffnung und der verzweiflung der menschen gespielt. im land der freien und glücklichen diesmal, in den USA.
schwer, sich der massenhypnose zu entziehen, und nicht gerührt zu sein.
der hoffung wegen, und der verzweiflung wegen. der angst wegen.
und da höre ich worte von der "größe der nation", von "aufstieg und niedergang", obama sagt, die amerikaner "befänden sich in einem krieg gegen terror". das kennen wir von bush bis zum erbrechen.
das reichste und mächstigeste land der welt werden sie bleiben - und er spricht von "allen mitteln, die ihnen zu gebot stehen".
opfer bringen, land gewinnen ... diese diktion kennen wir.
"amerika neu erschaffen".
ich habe das gefühl, der mann versprüht hochprozentigen alkohol an seine zuhörer. gut, das machen politiker so, ja.
aber ist das "yes, we can do" im sinne von "change"? man kann das auf verschiedene arten lesen. wie es gemeint war und ist, werden wir in den nächsten monaten und jahren sehen.
ich habe kein gutes gefühl. auch wenn ich es gerne hätte.
ferromonte - 20. Jan. 2009, 18:00