wen wunderts, daß ein bachler
zu 'drastischen mitteln' greift, um wenigstens ins gerede zu kommen. sonst rennen ihm noch die paar verbliebenen theaterbesucher und anachronistischen kulturtouristen in wien davon .. die ihm eh davon rennen, dafür hat er kurzfristig ein volles haus von debilen voyeuren, die "geil auf sensationen sind, von denen sie kein kind bekommen können" (zit. ödön von horvath).
passt wunderbar zur polit. situation in bambiland. heißa.
ferromonte - 15. Sep. 2005, 21:28
ist es denn wirklich so schwer zu verstehen? es
soll keine verfassung geben, und es soll auch keinen europäischen superstaat geben. das will nur eine abgehobene minderheit, die ihre pläne mit uns sklaven verwirklichen will. nein. nein. nein. jetzt wird wieder herumgetag, gedruckst, geredet, gelogen und gewünscht, ich habe schon so genu davon. wozu gibt es denn diese anstalten, in denen man solche menschen wunderbar unterbringen kann? das wäre doch was für voggenhuber. und ich wüsste einige zimmergenossInnen für ihn ...
ferromonte - 15. Sep. 2005, 19:06
ein
merkwürdiger film, der mich zu keinem urteil kommen lässt.
da gäbe es viel zu bemängeln: die abgekauten anleihen bei der ägypt. mythologie, die schon seit stargate eher nerven; die animierten figuren, die öde und leblos bleiben, eine ungeniale story. geklautes von bladerunner, stargate, matrix.
aber ebenso vieles bleibt zauberhaft; die kleinen ideen: die blauen tränen, die vogel-göttlichkeit des horus, wie sie hier dargestellt ist, und held nikopol mit dem eisenbein - eine comic-verflimung, die so gesehen etwas ganz neues ist, denn auf so eine art hat noch niemand einen comic verfilmt.
ich würde doch sagen: gut, ja.
edit:
gefunden.
ferromonte - 14. Sep. 2005, 19:15
Wir müssen doch nicht alles machen, was wir können.
Nein, wir müssen es nicht.
Aber? Aber wir werden es machen.
Und weshalb?
Weil wir nicht ertragen, wenn der kleinste Zweifel bleibt, ob wir es wirklich können.
(Hans Blumenberg)
ferromonte - 9. Sep. 2005, 15:11
Als ich 1953 als Zwanzigjähriger zum ersten Mal nach Italien kam, glaubte ich, alles gefunden zu haben, wonach ich, unbewußt, gesucht hatte. Der mediterrane Glanz traf mich wie ein Blitz, das gesamte Leben war ein geniales, öffentliches Theater zwischen den achtlos hingestreuten Dekorationsstücken einer vieltausendjährigen großen Kultur. Farben, Speisen, Märkte, Kleidung, Gesten, Sprache, alles schien raffinierter, bunter, lebhafter als in dem flachen nördlichen Delta, aus dem ich komme, und zog mich in seinen Bann. Spanien war danach eine Enttäuschung. Unter derselben mediterranen Sonne schien die Sprache hart, die Landschaft dürr, das Leben derb. Es schien nicht zu fließen, war nicht angenehm, war auf eine widerspenstige Weise alt und unnahbar, mußte erobert werden. Heute habe ich eine ganz andere Einstellung dazu. Italien ist noch immer ein Traum, aber ich habe das Gefühl – es ist kaum möglich, über diese Dinge zu sprechen, ohne in eine fast mystische Sprechweise zu verfallen -, daß der Charakter Spaniens und die spanische Landschaft dem entsprechen, "was mich ausmacht", bewußten und unbewußten Dingen in meinem Wesen, dem, der ich bin. Spanien ist brutal, anarchistisch, egozentrisch, grausam, Spanien ist bereit, sich für einen Unsinn in den Ruin zu stürzen, es ist chaotisch, es träumt, es ist irrational. Es hat die Welt erobert und wußte damit nichts anzufangen, es steckt in seiner mittelalterlichen arabischen, jüdischen und christlichen Vergangenheit fest und liegt mit seinen eigensinnigen Städten, eingebettet in diese endlosen, leeren Landschaften, da wie ein Kontinent, der an Europa hängt und Europa nicht ist. Wer nur die Pflichtrundfahrt gemacht hat, kennt Spanien nicht. Wer nicht versucht hat, sich in der labyrinthischen Vielschichtigkeit seiner Geschichte zu verlieren, weiß nicht, welches Land er bereist. Es ist eine Liebe fürs ganze Leben, das Staunen hört nie auf. (cees nooteboom "der umweg nach santiago")
auch das führt mich wieder zur freiheitsidee, vielleicht auch zur idee der utopie, die angeblich immer scheitern muß ...
ferromonte - 6. Sep. 2005, 18:28
um acht uhr draußen in der lobau laufen; das gefühl, in der zeit (rückwärts?) zu reisen.
von den wasserflächen steigen keine nebelwolken auf, durch die ersten sonnenstrahlen. wunderbare stille überall.
in den taunassen wiesen hunderte spinnennetze, abertausende glänzende trautropfen, und ja!, ich spüre die anwesenheit von elfen, glaubts oder glaubts nicht.
trotz der laufschritte hat das leben hier einen anderen rhythmus, den richtigen, dem organischen leben entsprechenden. daher die heilsame wirkung. kleine wunder wohin man sieht.
ich will nicht zurückkehren in die menschliche lebenswelt der autos und steinhäuser, der surrenden lüfter und schwach erleuchteten monitore.
will bei den elfen bleiben ...
ferromonte - 5. Sep. 2005, 12:02