entdeckungen

was hier berichtet wird, verursacht mir echte übelkeit. davon wusste ich bisher nichts. aber ich habe die rudolfshütte ("alpinzentrum") immer gemieden, instinktiv ... die grauenhafte vergangenheit holt einen selbst hier ein.
für mich ein echter schock - waren doch die berge immer eine art immunzone, ein ort der reinigung und des geistigen suchens. natürlich nicht zwingend dort, am ort wo die rudolfshütte steht. aber doch, in den bergen.

rot und grün

haben in österreich ein problem miteinander. das ist immer deutlicher bemerkbar; das groteske ist dabei: der versuch der grünen, sich zu emanzipieren - aber nur in hinblick auf die SPÖ. die option schwarz-grün für die nächte NR-wahl scheint diskussionslos im raum zu hängen, quasi als damoklesschwert über der rot-grünen beziehung dräuend.
ist das das imponiergehabe einer partei, die der pubertät entwächst, oder was?
wie der umgang mit der ÖVP ausschaut, konnten wir im frühjahr 2003 sehr genau beobachten, also was wollen die grünen mit diesem verhalten?
selbst wenn sie 20% der wählerstimmen hätten - wie mit ihnen umgegangen wird hängt zu mind. 50% von ihrem eigenen verhalten ab. umso lächerlicher scheint mir dieses zu schau gestellte und inszenierte neue "selbstbewußtsein".

wenn jetzt wahlen wären und die grünen verhielten sich so bescheuert, verlören sie einen haufen stimmen, weil viele nicht bereit wären, eine künftige sozial-demokratische regierung (bzw. eine vorstellbare rot-grüne koalition) in österreich von den egoproblemen und launen der grünen abhängig zu machen. dann würde vielleicht auch ich zum ersten mal denken: grün wählen ist eine stimme wegwerfen.

transite

venus

meins!

"meins!", sagt die selbsternannte erbin (nichte) der adele bloch-bauer, und da bewegen sich ganz schöne werte und geldsummen.
einer meint, das wäre nur eine formelle entscheidung gewesen, eine klärung der zuständigkeitsfrage, andere denken anders.
und die erbin ist kollossal dankbar, wer verstünde das nicht.
so hat jeder was davon, nur die österreische staat und die österreichischen museen nicht.
Die Bilder gehören heute zu den wertvollsten Kunstschätzen der Österreichischen Galerie im Belvedere und ziehen viele Touristen an.
Die ersten fünf davon sind im Testament von Adele Bloch-Bauer erwähnt. Darin bat sie ihren Mann Ferdinand, nach seinem Tode "meine zwei Porträts und die vier Landschaften" der Republik Österreich bzw. der Österreichischen Galerie zu hinterlassen. Adele starb 1925.
Nach dem "Anschluss" an Nazi-Deutschland musste der jüdische Zuckerindustrielle und Kunstsammler Ferdinand Bloch-Bauer nach Prag und dann nach Zürich fliehen, wo er 1945 mittellos starb. In einem Testament setzte er seinen Neffen und seine zwei Nichten als Alleinerben ein.
Sein Vermögen, darunter auch die Bilder, wurde jedoch bereits nach seiner Flucht im Zuge der "Arisierung" des Eigentums von Juden einem kommissarischen Verwalter, Erich Führer, übereignet. Dieser übergab bzw. verkaufte die Bilder an das Museum.


edit 9.6. : der vollständigkleit halber das hier verlinkt.

wo wir wählen gehen sollten

und wo nicht:
Wenn ein Kindergarten appelliert DOCH wählen zu gehen, dann ist das peinlich. Aber auch große Politiker wie Delors oder Romano Prodi appellieren im TV. Vielleicht sollte man FÜR Europa wählen gehen, und besser bei der nächsten Landtags- oder Nationalratswahl zu Hause bleiben. Nur dann trifft es auch den Kindergarten, den es zu boykottieren gilt.
sagt ein kommentar unter dem standard-artikel zur fpövp-erregung. dem ist nichts hinzuzufügen.
außer, daß wir dann wegen "vaterlandsverrat" vielleicht alle ins gefängnis kommen ...

der enthusiasmus der japaner

erfährt einmal mehr eine nette illustration.
warum nicht eine religion draus machen? bloggen wird die welt verändern, den journalismus ersetzen, einen guten teil unseres lebens einnehmen etc. pp.
aber beeindruckend ist es doch, wie begeisterungsafähig japaner immer wieder sein können ...
entdeckt via joker5.

ad venus - edit

brille

dieses teil ist jetzt wieder aus der lade hervorzukramen: eine der seltenen möglichkeiten, von der unfähigkeit, dinge wegzuwerfen, doch noch zu profitieren. der sammler im glück. das teil ist immerhin einige jahre alt, eben so alt wie die letzte sonnenfinsternis hierzulande (11.08.1999).

edit: hier sind die bilder vom profi. tadellos. danke!

sonne

langsam bekomme ich wieder vertrauen in die sonne, selbst wenn sie diesen kleinen planeten zwischen sich und uns schiebt.
ich glaube zwar nicht, daß die transistierende venus unsere liebe stärken oder überhaupt erst aufwecken wird, aber daß sie sich überhaupt mal bemerkbar macht finde ich schon ok.
ihr wetterbestimmenden geister, das könnte jetzt vorerst bitte einmal so bleiben, ja?

sportler, models und pornostars

so wirds natürlich nix werden mit einer besseren EU. die (neuen) länder setzen auf populäre gesichter, die aus den medien bekannt sind. eine bankrotterklärung der europademokratie, nicht wahr?
eigentlich sollte es eine voraussetzung sein für einen EU-beitritt, daß die länder über die regeln von sandkastenspielen hinaus erwachsen sind und das europaparlament ernst nehmen, soweit man das halt kann. ich frage mich, wieso sie überhaupt beitreten, wenn sie dann witzfiguren ins EU-parlament schicken. echt nur wegen dem geld, daß sie sich erhoffen?

die erregung

der FPÖVP finde ich schon beachtlich, und psychologisch interessant.
das grausliche dran: sie meinen das wirklich so (vaterlandsverräter, blabla).
in solchen situationen sieht man überdeutlich, wie sehr das lagerdenken und die weltanschaulichen abgründe der parteien immer noch aktiv sind.

anderes thema, aber nicht weniger amusant: die gehrer-liesl und ihre standhafte freudschaft zum unglücklichen aber reichen khm-generaldirektor, der ins visier des rechnungshofes geraten ist. oppala.

die spitzenkandidaten

in der laufenden TV-diskussion führen vor allem eines vor augen:
wie verantwortungslos es von fast allen österreichischen parlamentsparteien ist, ihre zweit- und drittklassigen schackeln nach brüssel und strassburg zu schicken.

grösster schock: stenzel in aktion.

d-day -ästhetik



der faz-artikel dazu.
merkwürdige ästhetik:
schneeweiße kreuze, geometrisch genau in golfrasen gebohrt, flaggenherrlichkeit der vergangenen jahrhunderte, leere schwülstige worte von "edelsten dingen", den "bibeln der gefallenen soldaten" damals, deren einsatz für ihre "brüder und freunde".
die große kluft zwischen der vergangenheit und der gegenwart, die doch durch diese inszenierungen für viele überwunden wird. und damit auch ihr verstand.

kein hpm, kein gabriel

hoppla, der ORF lädt offenbar weder h.p. martin noch leo gabriel zu der heutigen TV diskussion ein. nur die parteien des österreichischen nationalrates. wo das doch eine EU-wahl werden soll. und die beiden kandidaten auf dem wahlzettel stehen werden. großes hoppla.
die neue vorstellung von demokratie der regierungsparteien und ihr einfluß im staatlichen TV hierzulande?
so etwas regt mich dermaßen auf, daß ich meine schon getroffene wahlentscheidung nochmal überdenken werde.
wie dumm, wie provinziell (siehe auch broukal-debatte).

reagans letzter kampf

"seinen letzten einsamen kampf mit der alzheimer-krankheit hat ronald reagan gestern verloren."
der letzte satz eines orf-beitrags in der aktuellen ZIB1 zu reagans gestrigem tod.

aber nein. und was ist mit uns, wenn wir sterben? verlieren wir dann auch den kampf mit dem tod? aber sowas.
und wenn das alles gar kein kampf ist? folglich niemand gewinnt oder verliert?

bravo peter pilz

einmal mehr sagt er die richtigen worte. ganz im gegesatz zu seinem parteikollegen und ayatollah j. voggenhuber.

erneuerbare energien

in der bonner konferenz für erneuerbare energien - man sollte meinen, daß auch die mächtigen lobbyisten langsam zu denken anfangen - wurden viele worte gemacht;
von den 130 eingereichten projekten sei aber nur jedes zehnte neu und sinnvoll (forum umwelt und entwicklung).In einer politischen Erklärung wollen sich die Konferenzteilnehmer nach dem Willen der deutschen Gastgeber erneut zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen und zur Steigerung der Energieeffizienz bekennen. Die USA und die Öl fördernden Staaten wehrten sich in Bonn dem Vernehmen nach aber bis zuletzt heftig gegen die Formulierung, dass erneuerbare Energien langfristig die "wichtigste Energiequelle" werden sollen.
angesichts der situation (klimaveränderung, ölkrieg, globalisierung) eine eher enttäuschende bilanz.

perverse moral

das perverse ist, daß sich josef broukal tatsächlich entschuldigt hat für seine korrekte aussage.
das parlament ist ein ort der heuchelei und der unausgesetzen lügen geworden, so daß einer sich entschuldigen muß, wenn er die dinge - noch dazu stilvoller als die angesprochenen es verstehen können - beim namen nennt.

regens vorteil

mein bambus, über den winter im badezimmer sichergestellt und dann im april eingepflanzt auf dem balkon, anfangs sterbend und braun, wird jetzt wieder grün und erwacht zum leben.
es lebe das regenwetter .. und nach dem sommer des letzten jahres muss es ja schließlich eine ausgleichende gerechtigkeit - dem energiesatz entsprechend - geben.

mist-monitor

mist: mein monitor gibt den geist auf.
dabei hab ich mir 1999 extra einen sony G200 gekauft, damit das teil auch lange hält und meine augen schont. und jetzt hat er einen permanenten rotstich entwickelt und die schrift wird immer unschärfer, auch wenn man täglich die konvergenz nachjustiert.
das dümmste neben dem kopfschmerz: man sieht alles in natura weiße leicht grünlich ... verdammt, verdammt.

edit: wer weiß wo ich in wien den billigsten LCD 17"er kriege?

lingens, seine mama und die bösen juden

die wochenzeitung profil war einmal eine institution in österreich, das ist lange her. gelegentlich kaufe ich mir doch eine nummer und begehe den alten, aber unvermeidlichen fehler, das heft von hinten nach vorne durchzublättern.
nach diversen klatschmeldungen (ich weiß jetzt, welche (halb)promis im jaguar-cabrio in der toskana spazierenfahren), verhake ich mich - wie könnte es anders sein - in die lingens-kolumne; und wie jedesmal glaube ich zu träumen.
da schreibt also der frühere profil-gründer über die leserbriefreaktionen auf eine karikatur der grazer kleinen zeitung unter dem titel "mörderische vergleiche"Selten dürfte eine Karikatur so vielen Österreichern aus der Seele gesprochen haben wie die der Grazer „Kleinen Zeitung“, die einen Nazischergen, der einen jüdischen Buben erschießt, mit einem israelischen Soldaten vergleicht, der auf einen Palästinenserbuben zielt.dann erklärt er den lesern, wie sehr die österreicher doch latente antisemiten sind, daß er aber in spanien lebt und wie gut dort der journalismus ist, und was seine mutter nicht - zum tausendsten mal - für eine herausragende frau war.
es ist zweifellos schön für pml, wenn er sich haupsächlich in spanien aufhalten kann, und dort seine freude an der hiesigen journaille hat. und daß er so erhebende und human(istisch)e gespräche mit seiner mutter knapp vor deren tod führen konnte.
nichts gegen ella lingens, sie war eine mutige und engagierte frau, aber ich kann mir schwer vorstellen, daß sie ihrem früchtchen nicht gehörig den kopf gewaschen hätte, wenn sie seine ewige litanei über seine mutter im profil lesen könnte. ich habe pml ja schon mehr als einmal die konsultation eines psychotherapeuten empfohlen (als man noch online-leserbriefe im online-profil schreiben konnte), ein schritt, der ihm vielleicht helfen könnte seine mutterbindung zu analysieren und zu entwirren, aber er weigert sich bis heute. was kann man da machen. :)
in diesem artikel tut nun lingens genau das, was er kritisieren will: er rechnet die greuel der einen mit den greueln der anderen auf, versucht rechtfertigungen zu erfinden und ergreift partei für die israelische seite in diesem grauenhaften konflikt, der schon jahrzehnte dauert und immer neue gewalt hervorbringt, die wieder mit gewalt vergolten wird und dadurch eine nie enden wollende gewaltspirale weiterdreht, die kein mensch gutheißen wird (außer vielleicht den radikalen palästinensern und israelis). historisch geht er nur einen schritt zurück, gerade weit genug um terroristen ausfindig zu machen, aber nicht bis an den beginn des konfliktes, wie es nötig wäre um den überblick zu bewahren, sofern das überhaupt noch möglich ist bzw. je möglich war.
und eingebettet in die weisheit seiner verstorbenen mutter sieht er eine neue breite front des antisemitismus in österreich heraufdräuen:Noch eine kleine Drehung dieses Rädchens, und die Argumentation sieht folgendermaßen aus: Das gegenwärtige Verhalten der Israelis zeigt endlich der ganzen Welt, dass die Juden Mörder sind. Und da soll uns einer den Vorwurf machen, dass unsere Väter und Großväter sich bemüht haben, dieses Gesindel auszurotten. bei seinen subjektiv-emotionalen wöchentlichen ausstößen, immer mit eine wenig schlauer und auch rationaler argumentation gespickt, aber doch niemals die vorurteils- und emotionendurchtränkte basis verlassend, polarisiert er seine leser und lässt die gemüter hochgehen. das ganze süppchen wird leider nie den populistischen geschmack los, den wir/ich schon so satt haben, den aber viel zu viele doch so herbeisehenen wie die fehlenden sonnentage in diesem regnerischen frühsommer.
schon damals, als der irakkrieg bevorstand, nannte er die, welche diesen krieg ablehnten wegen der klaren intentionen der US-politik und dem unerträglichen mißbrauch des freiheits- und demokratiebegriffes, dessen hoher wert durch die USA mit dieser verlogenen aktion schwerst beschädigt wurde (niemand wird in zukunft mehr glauben, die USA wollen irgendwo frieden und demokratie stiften, oder ein volk von seinem diktator befreien), verantwortungslos und kurzsichtig. und als das blut nicht zu fließen aufhörte und auch der letzte idiot nach und nach mitbekam, worum es im irak eigentlich ging, war er dann sehr erschüttert und betroffen und erhob seinen mahnenden zeigefinger.
lingens hat ein gestörtes urteilsvermögen was recht und unrecht in der politik und der jüngsten geschichte betrifft, weil ihm die eigene emotionale klarheit dazu fehlt. daß er trotzdem noch immer im profil wöchentlich seine kolumne schreibt, ist ein zeichen der verwesung und der journalistischen fäulnis. und das (verwesung) trifft eher auf österreich zu, als diese blöden pseudomoralischen antisemitismusbetroffenheiten von wichtigtuern hierzulande.
ps: natülich gibts antisemitismus und rassismus in österreich, und natürlich kriechen diese fratzen gerade als leserbriefschreiber aus ihrem löchern. das sollte aber nicht falsch bewertet und als stimmungsbarometer für das land generell angewandt werden.
von rechts- wie linksextremen und anderen wapplern habe ich langsam wirklich genug.

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