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Zeit und Holl

1)
ich weiß nicht, wie, doch plötzlich stolpere ich im netz über die meldung, dass twoday geschlossen wurde und alle inhalte weg sind. das will ich überprüfen und finde mein altes blog - beim dritten versuch hatte ich mein altes passwort gefunden. und ich lese und --- mache eine kleine zeitreise. wie nah und doch so fern.
so ist das mit der zeit: sie ist ein illusion, aber eine mit folgen, nämlich solchen der veränderung: geschieht diese doch immer entlang der zeit. selten auch explosiv, schlagartig. dann ist die zeitspanne eben sehr kurz. und es gab eine vorlaufzeit. das bitte zu bedenken.

2)
"Holl? Blieb das (linke) gute Gewissen dieser Strömung. Der streitbar-heitere Publizist erhielt 2018 noch eine umfassende Biografie aus der Feder von Harald Klauhs geschenkt ("Holl. Bilanz eines rebellischen Lebens"). Jetzt ist er in Wien fast 90-jährig gestorben. Gut möglich, dass er, angekommen in den Gefilden der Seligen, den Lieben Gott bei Bedarf mit einigen Widerworten beschenken wird. (Ronald Pohl, 23.1.2020)" heute im Standard https://www.derstandard.at/story/2000113651476/kirchenkritiker-adolf-holl-ist-tot

langsame rückkehr

das erleben am meer ist immer so intensiv, daß ich tage brauche, um wieder mitzubekommen wie die welt ist, in die ich zurückgekehrt bin. die ersten tage leuchtet die sonne in mir weiter, ich höre noch die geräusche des meeres und sehe die bilder wie einen eisernen vorhang vor der stadt. langsam schleicht sich die lokale realität hier ein, ergeifen die niedrigen frequenzen teilweise besitz und es beginnt die tägliche arbeit, wach zu bleiben.

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der holzweg

das sind die einzigen fortschritte, die wir menschen zu verzeichnen haben. und sie sind nur scheinbare fortschritte, weil sie uns aufs ganze gesehen nichts bringen - im gegenteil. wir werden noch unselbständiger, unsere beziehungen prothesenhafter, unsere fähigkeiten verkümmern noch rascher, aber unsere fesseln werden fester, unser wissen sinnloser und unsere jahre kürzer: wir sind auf dem holzweg.

sharons stammhirn

eben im deutschen tv:
"sharons stammhirn funktioniert noch, ... blabla"
ich denke mir, wie beruhigend das doch ist. das stammhirn des amerikanischen präsidenten funktioniert sicher auch noch; das putins sowieso.
(das der neokortex bei allen diesen möglicherwiese nur sehr mangelhaft funktioniert, vom limbischen system auf jeden fall abgetrennt sein muß, davon sollte man auch sprechen, will man unbedingt über organe und organteile von politikern reden.)

pinter for nobelprice

jetzt seh ichs erst, also harold pinter diesmal. hm. was haben die in stockholm bloß? altersschwachsinn?
eher eine politische eintscheidung, keine literarische.

tramontana

schad um ihn, frühzeitig abgereist. er wird schon seine gründe gehabt haben ...
jetzt sind wir einen humorvollen zeitgenossen ärmer. heuer scheint so ein jahr zu sein, das viele menschen, die den namen verdienen, hergibt.

atemberaubend

sind diese fotos angeblich. so sehr mich der erfolg dieser titan-mission (stanislaw lem beschreibt in seinem roman "fiasko" die oberfläche des titan sehr detailiert - aus seiner phantasie; daran erinnere ich mich jetzt) und die möglichen neuen erkenntnisse mich faszinieren - atemberaubend kann ich die bilder da nicht finden. eher enttäuschend.

da ist das schon besser.

olympia bei google

nette olympia-skin bei google.

pioniergeist

es ist schon krass, mit so einem teil in den orbit zu fliegen.



den flug als meilenstein a la juri gagarin zu bezeichnen, ist wohl übertrieben. gagarin war immerhin der erste mensch, der in diesem leben die erde vom orbit aus sehen konnte;
dieser siegerposentyp melvill ist zweifellos ein mutiger kerl, aber kein pionier wie gagarin. zu gagarins zeit wusste man einen bruchteil von dem, was man jetzt weiß, und die flug- und weltraumtechnik war im vergleich zur jetzigen wenig entwickelt.
daß mit diesem flug der "erste schritt zur kommerziellen nutzung des weltraums" gemacht wurde, glaube ich auch nicht wirklich. und wenn doch, dann ist es nur eine weitere steigerung der perversionen dieser welt.
man muß mich nicht mißverstehen: ich wäre der erste, der da rauf und die erde vom all aus sehen will; solange wir aber die primären probleme (hunger, armut, unfreiheit und gewalt) auf der erde nicht im griff haben, finde ich es nicht in ordnung, milliarden für raumflüge auszugeben. im gegenteil.
die bilder sind aber toll.

sowas kommt vor

ein meteor kann einem schon mal durchs dach in die wohnung fallen, das kommt vor. wirklich.

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