plus und minus

...

es gibt das gefühl, abwartend in der talsohle zu verharren: aus instinkt; weil nicht der richtige zeitpunkt ist. und wie oft ist nicht der richtige zeitpunkt: ob man die sache mit dem instinkt nicht hinterfragen sollte? ist der instinkt nicht vielmehr die vergangenheit, die an mir zieht? ist es nicht immer die vergangenheit, die an mir zieht, oder das denken, das sinn- und hoffnunglosigkeit feststellt, ohne worte, aber effektiv und lähmend. woher das kommt ... wer das ist, und was "er" will.
indem diese fragen gestellt werden, fühlt er sich erstarken und spürt ein lächeln über sein gesicht streichen, und er weiß, daß die richtung stimmt. sogar das abwarten in der talsohle hat seinen zweck; aber nur, wenn er sich danach fragt.
eine der erstaunlichsten erkenntnisse ist die, daß er gar nicht alles wissen muss - und umgekehrt wieder befreit ihn das, so wie ihn der zwang alles wissen zu müssen vorher lähmte und die aussichtslosigkeit dieses anspruches ihn niederwarf.
wenn man sein darf, wie man eben ist, bekommt das leben farben, die musk beginnt wieder und freude stellt sich von alleine ein, wohl durch die musik, die immer da ist. denn die musik, die musik ... aber die musici bleiben bestehn. (der urgrund des lebens ist die musik.) sie ist immer da, auch wenn wir meinen es sei ganz still: dann ist sie nur sehr leise, vielleicht reduziert auf den herzschlag des eigenen herzens, das rauschen des eigenen blutes, aber immer ist die musik hier. es wäre das nichts, das nichtet, wäre wirklich keine musik mehr. das leben aber ist ohne anfang und ohne ende.

dummheit

dein name ist ferromonte. um die firmware meines DVD-brenners upzudaten habe ich das zweite laufwerk abgehängt und konnte dann nicht mehr booten. jetzt geht gar nix mehr, ich kann nur mit meinem alten "reserve-pc" ins netz, immerhin, hat es sich wenigstens einmal gelohnt den deixl unterm tisch stehen zu lassen.
nur habe ich nicht die leiseste ahnung, was los ist. wieso kann das teil nicht hochfahren? wieso erkennt er c: nicht, und die partition mit dem system? ich verstehs einfach nicht. jetzt muß formatiert, neu aufgesetzt, daten verschoben und festplatten hier und festplatten da angehängt werden, eine zeitaufwendige sache, die ich mir wirklich gern erspart hätte. das eigentlich ärgerliche ist aber, daß ich nicht weiß warum das geschehen ist. grml.

26.5.

selten war ein feiertag so angebracht wie heute - die stille sonne, das versprechen eines warmen, vielleicht sogar heißen tages. das rumoren der leute auf ihren terrassen: man kümmert sich um die pflanzen, manche stehen einfach nur regungslos und andächtig draußen inmitten der blumen und der strahlenden helligkeit. da passt das glockengeläute der nahen kirchen nur wenig hinein: es zerstört die stille andacht des lebendigen. wie überhaupt größere glocken mich immer öfter ans mittelalter erinnern: sie haben was feudales.
ich aber lass mich nicht von der idylle täuschen; weiß ich doch, daß sich die kampfzone in ruckartigen tektonischen wellen ausweitet, und alle ruhe doch nur die ruhe vor den sturm ist.

phase II

aufhören ist schwer- soll ich doch besser von phase II sprechen?

depression und epilepsie

Dieser gegenseitige Einfluss auf das Risiko für die jeweils andere Krankheit deutet auf einen gemeinsamen Entstehungsmechanismus hin.
wieder einmal ein beispiel dafür, was wissenschaft (oder in diesem fall ihre rezeption) nicht ist.

benita baba

gleich und gleich gesellt sich gern, das hat der herr bundeskanzler richtig begriffen. nach so vielen jahren kein wunder.
das ist jetzt gut und schlecht: gut, weil benita endlich weg ist, schlecht, weil sie in der EU möglicherweise einen verantwortungsvollen posten bekleidet, für den sie immer die falsche ist. die strategie, die 3. reihe der österreichischen politikerInnen nach brüssel zu schicken, hat zwar tradition, ist aber längerfristig eine sehr kurzsichtige. aber was ist von schüssel und den seinen anderes als kurzsichtigkeit zu erwarten.

überraschung

ich dachte eigentlich, daß diese neuen CDs von heller ein flop sein werden - sind sie aber nicht. im gegenteil. grandios. man kann ihn nur bewundern, und sogar ein wenig lieben - oder ist es doch nur mitleid?

gordischer knoten

ich würde gerne wissen, wie der gordische knoten ausgesehen hat.
war er schön, symmetrisch, harmonisch, oder ein wildes knäuel, chaotisch und inhomogen? groß oder klein? aus welchem material?
wer hat ihn gemacht?
die götter haben ihn am streitwagen des königs gordios befestigt, er war angeblich kunstvoll aus stricken gefertigt.
diese hunde von göttern. daß sie immer ihre finger im spiel haben müssen ...

misson to mars

"projekt mars", von der vision zur mission - wirbt das planetarium im wr. prater für besucher. gesehehn in einer u-bahn station.
ich denke ...
ich denke an den film "mission to mars", unlängst im tv, noch länger her in den kinos. wie war es in den 60er jahren? da gab es raumschiff enterprise, raumpatrouille orion, odyssee 2001; 1969 flogen 3 amerikaner mit apollo 11 zum mond. die realisierung eines traumes, metaphysisch, technisch, politisch.
jetzt werken "spirit" und "observer" auf der marsoberfläche herum, gestochen scharfe bilder werden 160 millionen km zur erde gefunkt und lösen erstaunen und begeisterung aus, sind sie doch bilder aus einer anderen welt. etwas noch nie dagewesenes: kein mond, sondern ein planet mit atmosphäre, mit himmel und landschaft.
manch einen mag es kalt lassen, ich finde es ungeheurlich. bilder wie dieses (5MB) bringen mich auf den gedanken, auf diesem anderen planteten unterwegs zu sein. man geht und geht, und da ist kein mensch, nur steine, hügel, kanäle, hochflächen, berge, vulkane, keine stadt, kein wasser, kein lebewesen. erinnert mich an das gefühl, als ich mich als kleiner junge mit michael collins in der kommandokapsel identifizierte: allein, auf der rückseite des mondes in der umlaufbahn, unten auf der oberfläche armstrong und aldrin, und ich alias collins ALLEIN in der kommandokapsel. im funkschatten. vollkommen allein.
die mars-einsamkeit müsste ähnlich und anders sein.
der mars, nach dem kriegsgott benannt, ist für mich behaftet mit dem nimbus der kriegskatastrophe, der frabe rot, die starke emotion und aggression bedeutet.

ist er nicht völlig uninteressant für uns menschen? haben sich nicht die mondmissionen (abgesehen von der technischen und metaphysichen sensation) als unendlich teure, realtiv sinnlose transporte von mondgestein zur erde enttarnt? war nicht die machtdemonstration der USA das wesentliche daran? was haben wir davon, wenn einige von uns menschen auf dem mars landen und dort rumspazieren, während der planet erde mit terror und krieg überzogen ist und 2/3 der menschen hungern?
was haben wir von der erkenntnis, daß der mond wahrscheinlich durch die kollision eines anderen planeten mit der erde vor 4,53 mio jahren entstanden ist? was haben wir von der möglichen erkenntnis, daß es wasser auf dem mars gibt, während wir das wasser auf der erde immer seltener trinken können, weil wir es vergiftet haben?

und trotzdem faszinieren sie auch mich, die bilder aus 160 mio. km entfernung, gestochen scharf wie noch nie vorher und erschütternd. faszinierend und ergreifend.
warum auch immer.

edit: feuilleton der nzz

das gewicht des lebens,

und seine leichtigkeit

wegen meiner eigensinnigkeit und gedankenlastigkeit habe ich wenige freunde. meine besten sind gerade in einer großen krise wegen einer schweren erkrankung eines der partner. gestern war der tag X, die unumgängliche operation fand statt.
diese drei tage, der tag davor, der tag der op und der erste tag danach waren von ungeheurer dichte und nervlicher anspannung. große teile der tage war ich mit den beiden zusammen und wir sprachen über alles, was es zu besprechen gibt. über dinge, die meist gemieden werden, offen und ehrlich, und diese drei tage haben nicht nur das leben der kranken verändert, sondern auch meines. man nennt sowas sekundärgewinn, ein lächerliches wort, und es ist ein gewaltiger gewinn, eine neubewertung der werte, eine fokussierung auf wesentliche dinge. eine straffung der sicht.
einerseits war es selbstverständlich, mit dabei zu sein und zu helfen wo möglich, und es war auch sehr leicht. kostete keine anstrengung, keine überwindung weil man das ja tun will, weil man diese menschen liebt.
andererseits die große schwere, die last des leides, die wir mit unserer geburt als katze im sack miteingekauft haben. verglichen mit dem, was viele andere menschen zu tragen haben, mag das leid unsereines eher klein erscheinen, aber es ist nicht weniger wirklich und wichtig und für uns so wesentlich wie für alle anderen auch.

es ist unvorstellbar, wie ausgelaugt ich bin nach diesen 3 tagen. schon um 16h fallen mir die augen zu.
und ich habe das gefühl, daß diese 3 tage sinnvoller und glücklicher und authentischer waren als die 3 monate davor.

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