gestern im patschenkino der
fabelhafte film von
margarethe von trotta.
zwei schwestern, aufgewachsen in den 50er jahren, pfarrerstöchter, wollen die welt bzw. deutschland verbessern. die eine, marianne, wird terroristin (barbara sukowa, unglaublich gut), die andere, juliane (jutta lampe, ebenfalls absolut fabelhaft) arbeitet in einer frauengruppe bzw. für eine feministische zeitung. nach der inhaftierung ihrer schwester in stammheim intensiviert sich ihr kontakt wieder und juliane übernimmt die pflege von mariannes sohn. die besuche in stammheim, aufarbeitung der vergangenheit in flashbacks.
die enge beziehung der schwestern trotz persönlicher grundlegender differenzen, sowie der konflikt einzelner-gesellschaft, die ohnmacht des idealisten in hinsicht auf die realität in gesellschaft und politik etc. ist zentrales thema. die ideologie der RAF in deutschland.
das drehbuch ist inspiriert vom leben der schwestern christiane und
gudrun ensslin.
nach dem tod von marianne sieht sich juliane ihrem kleinen neffen gegenüber, der mit seinen 13 jahren im verhalten und diktion verblüffend seiner mutter ähnelt ..
der film lässt in der tat ein bleiernes gefühl zurück, und der kopf bleibt voll von gedanken. und das ist gut so.
edit: interessant -
otto schily, jetzt deutscher innenminister, war damals ensslins anwalt und davon überzeugt, daß sie nicht an selbstmord gestorben ist ...