weihnachten

Eine Papierrose für Ferdinand Raimund.
Eine Jungfrau für Konrad Bayer.
Eine Postkarte für Peter Altenberg.
Ein Feuerwerk für Johann Nestroy.
Einen Spaziergang für Arthur Schnitzler.
Ein Megaphon für Karl Kraus.
Einen Junimorgen für Joseph Roth.
Eine Zigarttendose für Gustav Klimt.
Einen Stadtteil für Josef Mathias Hauer.
Eine Taschenlampe für Ludwig Wittgenstein.
Ein Motorrad für Abraham-a-Santa-Clara.
Einen View-Master für Sigmund Freud.
Einen Ohrring für Josef Kainz.
Einen Regenbogen für Egon Friedell. (aus A. Heller "Wienlied")
.... Ein Buch für ANH: "Deutsch fürs Leben" von Wolf Schneider.

darin finden sich sätze wie:
"Aber vielleicht will der Schreiber gar nicht für die Millionen schreiben; vielleicht hält er sich für ein Genie. Dann blüht ihm, ob er eines ist oder nicht, das Schicksal Hölderlins: zu Lebzeiten sechshundert Leser, dreißig Jahre Wahnsinn und ein trauriger Tod." (S. 19)

ich habe indessen die wenigen geschenke, die ich verteilen will, schon besorgt oder zumindest geordert. damit fällt dieses to-do auch weg, und ich kann mich ganz dem stressfreien druchkommen durch die nächsten tage widmen. da kommt freude auf.
alles scheint jetzt, in dieser einen woche vor weihnachten geschehen zu müssen: morgen um 7h morgens muss auch noch ein installateur bei mir aufkreuzen, weil ein wasserzähler fachmännisch ausgetauscht werden muss: die wissen das seit september, aber erst jetzt rühren sie sich. bravo. ab 7h; bis die durch den morgenverkehr bei mir sind, kann das dauern ... da kann ich hausarbeit erledigen, immerhin.
am freitag wird paul zu mir kommen, die ersten gemeinsamen weihnachten seit jahren. ich freu mich schon sehr.
Papagena - 22. Dez, 19:25

Weihnachten, Mozart, Paulo Coelho

Lieber Ferromonte,

ich bewundere schon seit längerer Zeit die Vielfältigkeit der Themen, auf dieser Website.
"Was für ein interessierter und kluger Mensch", so denke ich mir immer wieder.
Mozart ist eine Welt für sich, ich wünsche viel Freude beim Abspielen der MCs.
Mir geht es mit meiner Plattensammlung genauso.
Welche Freude, die LPs und Singles von Zeit zu Zeit erklingen zu lassen!

Ich freue mich auch, den Namen "Paulo Coelho" hier zu lesen ("Der Hermann Hesse von heute heißt Paulo Coelho und erscheint bei Diogenes." - Ijoma Mangold/Süddeutsche Zeitung, München).

Als kleines "Weihnachtsgeschenk" und/oder zur Inspiration und zum Nachdenken möchte ich hier eine kleine Geschichte von ihm schreiben:

Prag, 1981

Im Winter 1981 ging ich mit meiner Frau durch die Straßen von Prag, als wir einen jungen Mann sahen, der die Gebäude ringsum zeichnete.
Obwohl ich es schrecklich finde, auf Reisen Dinge mit mir herumzuschleppen (und es lag noch eine lange Reise vor uns), kaufte ich eine der Zeichnungen.
Als ich das Geld hinreichte, bemerkte ich, daß der junge Mann keine Handschuhe trug, obwohl fünf Grad unter null herrschten.
"Warum tragen Sie keine Handschuhe?" fragte ich.
"Weil ich sonst den Stift nicht halten kann."
Und er fing an, mir zu erzählen, wie sehr er Prag im Winter liebte, es sei die beste Jahreszeit, die Stadt zu zeichnen.
Er war so glücklich über den Verkauf, daß er, ohne etwas zu verlangen, meine Frau zeichnete.
Während ich darauf wartete, daß die Zeichnung fertig wurde, fiel mir auf, daß etwas sehr Merkwürdiges passiert war: Wir hatten beinahe fünf Minuten miteinander geredet, ohne die Sprache des jeweils anderen zu kennen. Wir hatten uns nur mit Gesten, Lachen, Mimik verständigt, aus dem Wunsch heraus, etwas miteinander zu teilen.
Der einfache Wunsch, etwas miteinander zu teilen, führte dazu, daß wir in die Welt der Sprache ohne Worte eintauchten, in der immer alles klar ist und nicht die geringste Gefahr besteht, mißverstanden zu werden.

Aus "Sei wie ein Fluß, der still die Nacht durchströmt" Neue Geschichten und Gedanken 1998-2005/Diogenes-Verlag

Ich wünsche ein friedliches und schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2008!

Liebe Grüße von Papagena

ferromonte - 22. Dez, 22:45

liebe papagena,
ich danke dir für deine freundliche zeilen, obwohl ich hermann hesse jetzt nicht mit paulo coelho vergleichen würde. in ihrer weise, eine begeisterte leser- sowie giftspuckende kritikerschar aufzuwühlen ähneln sich die beiden autoren allerdings schon ... :)
unbekannterweise wünsche ich dir auch ein friedliches und schönes weihnachtsfest, und ein besseres 2008 als es das vergehende jahr war.
f.

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