langsam gehen

ich denke mir einmal mehr: wie filigran das kunstwerk unseres lebens ist. wir gehen ganz handfest durch den tag, und in wahrheit sind wir immer in einem hochseilakt begriffen, ohne netz, ohne möglichkeit einer sicherung. solange wir träumen, gehen die dinge meist so weiter, schritt für schritt, eher stolperer für stolperer. solange wir nicht nachdenken, wo wir da auf welche weise eigentlich balancieren - geht alles ganz gut. man ist so getragen von seinem anfängerglück, seinen schutzengeln und dem ererbten.
aber wehe man macht die augen auf und sieht den unendlichen abgrund, über den man gleitet, auf einem dünnen seil, dessen anfang man zu erinnern glaubt, dessen ende man nicht, niemals, sehen kann - es könnte einen leicht panik erfassen ob der verwegenheit, mit der man sich auf den weg gemacht hat. man könnte die sicherheit des träumers verlieren, man könnte gar hinunter schauen und von der tiefe des abgrundes angesogen werden --
also langsam gehen, vorsichtig schritt für schritt setzen, das seil spüren, das gleichgewicht, das (uralte) wehen des windes, das licht, das licht des tages.

edit:
oder, wie andre heller sagte:
"Weißt du denn nicht, wie brüchig das Eis ist, auf dem wir leben? Ein achtloser Achter zuviel und du hast im Herzen die Fische .."
david ramirer - 28. Dez, 23:02

ja, der glanz des thermodynamischen wunders: unfassbar, wie dünn der wahrscheinlichkeitsfaden ist, der uns im hiersein verankert.

langsam ist gut: und vertrauen die einzige sicherheit, einverstandensein mit der musik um und in uns. den exakt richtigen ton mitspielen, wenn es darauf ankommt...

ein schönes neues jahr wünsch ich ihnen, ferromonte!

;-)

ferromonte - 29. Dez, 09:30

meister ramirer, ich wünsch ihnen ebenso eine formidablen jahreswechsel und festes, tragendes eis.
vertrauen ist die einzige sicherheit, und liebe. ja.
danke, seien sie herzlich geggrüßt.

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