marianne fritz
der tod von marianne fritz trifft mich an einer stelle, die ich bisher nicht kannte. so wie ich das werk der fritz kaum kannte, immer nur auszugsweise in bestimmten zusammenhängen gelesen oder gehört, nie ganz und für sich. dennoch erinnere ich mich an den sog, den ihre texte immer entfalteten, der einen hineinzog, unter einer art vorwarnung: "nimm dir zeit, wenn du erst damit anfängst ..." - und die zeit hatte ich mir zu ihren lebzeiten nie genommen.
gestern im AKH verstorben - das haus, in dem ich täglich ein- und ausgehe, in dem tausende menschen arbeiten und ich weiß nicht wie viele patienten liegen, und sterben, und wieder entlassen werden. als verbrachte man seine tage in einem riesigen blinden fleck, was einen immer wieder unendlich verwundert, wenn man vom tod eines öffentlich bekannten menschen erfährt, der vielleicht nur zwanzig oder dreißig meter von mir entfernt war an diesem tag. die anonymen, unbekannten vielen, die auch sterben, die aber unidentifiziert bleiben, könnten auf einer riesigen leuchttafel in der eingangshalle aufgelistet werden, wie auf dem flughafen die abfliegenden und reinkommenden maschinen.
"Schaut her, Leute, wie schutzlos der Mensch doch ist, eine einzige verwundbare Fläche, angewiesen auf Güte, angewiesen auf Sachkenntnis, angewiesen auf sein Kennen, das Wissen von ihm und angewiesen auf so viel, dies wäre eine Stärke, die ich mir gefallen ließ, eine Größe, die ich akzeptieren könnte, es gestehen wie sehr wir Lebewesen sind, die angewiesen sind auf eine höhere als eine tierische Vernunft; wir sind angewiesen auf Intelligenz, wir sind: angewiesen auf Menschlichkeit, nicht weil sie großartig ist; sondern Voraussetzung für dies, was ich heiße Garantie vorerst einmal schaffen, fürs Weiterbestehen: der Möglichkeit überhaupt erst einmal zu werden dem Traum Mensch ähnlicher; jaja; ich sagja nix. "
gestern im AKH verstorben - das haus, in dem ich täglich ein- und ausgehe, in dem tausende menschen arbeiten und ich weiß nicht wie viele patienten liegen, und sterben, und wieder entlassen werden. als verbrachte man seine tage in einem riesigen blinden fleck, was einen immer wieder unendlich verwundert, wenn man vom tod eines öffentlich bekannten menschen erfährt, der vielleicht nur zwanzig oder dreißig meter von mir entfernt war an diesem tag. die anonymen, unbekannten vielen, die auch sterben, die aber unidentifiziert bleiben, könnten auf einer riesigen leuchttafel in der eingangshalle aufgelistet werden, wie auf dem flughafen die abfliegenden und reinkommenden maschinen.
"Schaut her, Leute, wie schutzlos der Mensch doch ist, eine einzige verwundbare Fläche, angewiesen auf Güte, angewiesen auf Sachkenntnis, angewiesen auf sein Kennen, das Wissen von ihm und angewiesen auf so viel, dies wäre eine Stärke, die ich mir gefallen ließ, eine Größe, die ich akzeptieren könnte, es gestehen wie sehr wir Lebewesen sind, die angewiesen sind auf eine höhere als eine tierische Vernunft; wir sind angewiesen auf Intelligenz, wir sind: angewiesen auf Menschlichkeit, nicht weil sie großartig ist; sondern Voraussetzung für dies, was ich heiße Garantie vorerst einmal schaffen, fürs Weiterbestehen: der Möglichkeit überhaupt erst einmal zu werden dem Traum Mensch ähnlicher; jaja; ich sagja nix. "
ferromonte - 2. Okt. 2007, 9:42
sterben, tod