guanako - 29. Okt, 21:08

das gefühl trügt nicht. genauso wie es rom seinerzeit ergang (zu gross & unüberschaubar geworden), wird es sich sehr schnell auch damit ausge-EUt' haben. und wenn die nächste weltwirtschaftskrise über uns kommen wird (u.a. der kommende dollar-zerfall), hatten die euronesen feststellen müssen, dass eine stabilität nur mit starken kleineren staatengebilden zu machen ist. mit diesem schön-pathetischen bild von einem europa dieser prägung wird ein imperium-vergleich erweckt, dessen ausdruck auch schon einige partielle passagen dieser angestrebten verfassung (präventiv-kriegsführung, verminderte menschenrechts-charta etc.) offenbaren dürften.

"deaf, dumb & blind": ich schei** auf dieses 'formelle europa'! - ich möchte ein ganz anderes, weil es eine echte förderation unter dem aspekt der gleichberechtigung und gegenseitigen achtung mit diesem brüssel definitiv nicht geben wird (das wort diktatur ist da noch harmlos ausgedrückt)...

albannikolaiherbst - 30. Okt, 22:08

Pardon, guanako.

In Sachen Föderalismus stehe ich sicher auf Ihrer Seite. In Sachen Dollarverfall kann ich aber nicht nachvollziehen, wieso Sie daran eine Weltwirtschaftskrise koppeln wollen? Der Dollar ist für ein zweite-Welt-Land wie die USA immer noch entschieden zu hoch bewertet, weil militärische Aggressionsbereitschaft als P>roduktivkraft gilt, was sie aber definitiv nicht ist. Nach wie vor decken die USA ihren Inlands-Kapitalbedarf zu fast 60 % aus dem Ausland (vermittels Bonds und Bills, davon halten 40 % allein die Japaner), und noch immer "importieren" sie nahezu die Hälfte all ihrer Führungskräfte, weil das Ausbildungssystem - außer für die raren Eliten -so mies ist. Angesichs dessen ist es ein Witz, daß wir Europäer uns Gedanken um Pisa machen. Mit ein wenig mehr europäischem Selbstbewußtsein hätten die Europäer nach Beginn des Irakkriegs die US-Diplomaten zum Rapport einbestellt und möglicherweise - jedenfalls bei einer Haltung, wie sie die Franzosen und Deutschland zeigten - ausgewiesen. (Für meinen Geschmack hätte das bereits bei der Afghanistan-Intervention, die ein Völkerrechtsvergehen ist, geschehen müssen). Daß das nicht geschah,liegt am West-Bündnis NATO, dem ein Kriegsherr vorsteht, der sich auf keinen Internationalen Gerichtshof einläßt, also sich gegenüber den übrigen Mitverbündeten nicht-verantwortlich (nicht haftbar) dünkt. Um das zu können,dient ihm der Mythos des Dollars. Man bricht diesen Mythos übrigens schnell,wenn man sich klar macht, daß der Begriff Dollar etymologisch vom Taler abstammt. An dieser Etymologie hat sich bis heute in Wirklichkeit nichts geändert... okay, der Yen ist hinzugekommen, aber von dem ist nicht mehr in Umlauf als etwa der Schweizer Franken.

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