laufen
die ersten schritte werfe ich mich vorwärts, das gewicht nur mit dem willen vorantreibend; dann aber beginnt schnell der körper selbst zu laufen, die kraft von innen nehmend. alles ist auf diese weise leicht. die in den muskeln gespeicherten emotionen und erlebnisse geraten in bewegung, verwandeln sich in elektrische signale oder kleine energiewolken und steigen ins bewußtsein auf: das amorphe chaos in mir und die anstrengungen der letzten tage bewegen und verschieben sich, werden zu gedanken, die sich vernetzen und bedingen, sich neu anordnen: ein kristallisationsprozeß kommt in gang.
nach einigen minuten spüre ich, wie ich leichter werde, das laufen sich völlig verselbständigt hat und während sich die dinge ordnen in mir, beginne ich die umgebung wahrzunehmen:
die miniaturmoränen der gestrigen wassermassen, die während des gewitters runtergekommen sind und jetzt als spuren dieser ereignisse die wege zeichnen; große pfützen, denen der laufende körper automatisch ausweicht; ein fasan, der mich kommen sehend in die büsche verschwindet; wenige spaziergänger, es hat wieder leicht zu regnen begonnen und das ist gut so. ich laufe leicht wie eine feder durch den regen und habe das gefühl, stundenlang so weiterlaufen zu können.
draußen in den wiesen der lobau werde ich langsamer, an dieser stelle, wo ich mit 90° nach rechts abbiege werde ich immer langsamer, weil ich die offenen wiesen und die hohen bäume weit hinten sehen will, das gefühl der größe und weite aufnehmen will. jetzt merke ich auch, daß mit dem langsamer werden mehr licht in meine augen kommt, es scheint heller zu werden, mehr vom sonnenlicht durch die wolkendecke zu dringen. an tieren lassen sich nur vögel und insekten sehen, letztere drollig und eifrig, in den regenpausen ein paar gänge und flüge erledigend.
die wiesen sind noch nicht gemäht, sie erreichen langsam ihren höchststand und eine blumenvielfalt, die eine art aufgeregter ruhe ausstrahlt : am auffälligsten sind die kleinen köpfe der purpnen heidenelken, die mit samtender intensität direkt ins herz hereinreichen.
im weiterlaufen kommen dann wieder die themen der letzten tage, aber sie belasten nicht, sondern ordnen sich selbst zu einem lebendigen gefüge. es stimmt, weniger ist mehr.
auf dem breiten erdigen weg rutsche ich am rand einer tiefen pfützen mit dem rechten schuh ab und tauche ordentlich ins wasser ein. ich habe geträumt.
je näher ich wieder meiner wohnung komme, umso mehr mischt sich der geschwätzige verstand ein und verplant den rest des nachmittags, ich lache mich selbst dabei aus.
ja, ich hätte draußen bleiben sollen ...
nach einigen minuten spüre ich, wie ich leichter werde, das laufen sich völlig verselbständigt hat und während sich die dinge ordnen in mir, beginne ich die umgebung wahrzunehmen:
die miniaturmoränen der gestrigen wassermassen, die während des gewitters runtergekommen sind und jetzt als spuren dieser ereignisse die wege zeichnen; große pfützen, denen der laufende körper automatisch ausweicht; ein fasan, der mich kommen sehend in die büsche verschwindet; wenige spaziergänger, es hat wieder leicht zu regnen begonnen und das ist gut so. ich laufe leicht wie eine feder durch den regen und habe das gefühl, stundenlang so weiterlaufen zu können.
draußen in den wiesen der lobau werde ich langsamer, an dieser stelle, wo ich mit 90° nach rechts abbiege werde ich immer langsamer, weil ich die offenen wiesen und die hohen bäume weit hinten sehen will, das gefühl der größe und weite aufnehmen will. jetzt merke ich auch, daß mit dem langsamer werden mehr licht in meine augen kommt, es scheint heller zu werden, mehr vom sonnenlicht durch die wolkendecke zu dringen. an tieren lassen sich nur vögel und insekten sehen, letztere drollig und eifrig, in den regenpausen ein paar gänge und flüge erledigend.
die wiesen sind noch nicht gemäht, sie erreichen langsam ihren höchststand und eine blumenvielfalt, die eine art aufgeregter ruhe ausstrahlt : am auffälligsten sind die kleinen köpfe der purpnen heidenelken, die mit samtender intensität direkt ins herz hereinreichen.
im weiterlaufen kommen dann wieder die themen der letzten tage, aber sie belasten nicht, sondern ordnen sich selbst zu einem lebendigen gefüge. es stimmt, weniger ist mehr.
auf dem breiten erdigen weg rutsche ich am rand einer tiefen pfützen mit dem rechten schuh ab und tauche ordentlich ins wasser ein. ich habe geträumt.
je näher ich wieder meiner wohnung komme, umso mehr mischt sich der geschwätzige verstand ein und verplant den rest des nachmittags, ich lache mich selbst dabei aus.
ja, ich hätte draußen bleiben sollen ...
ferromonte - 3. Jun. 2007, 14:00
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