Ich bin zu vorsichtig, um mich als Deutscher über Österreich zu äußern.
Immerhin hatten wir mal einen österreichischen Exportpolitiker, der diesem Land aber auch so gut wie restlos den Garaus machte (und die Deutschen haben ihn, das ist nicht zu vergessen, g e w o l l t. Einen "bellenden Flachpinsel-Attilla", hat D'Annunzio ihn genannt.) Außerdem find ich, das macht Menasse schon ganz gut... auch wenn dem etwas anhängt, das Deutsche und Österreicher offenbar gemeinsam haben und etwa Franzosen und/oder Spaniern s o nie einfiele: Eine perverse Lust daran, das eigene Land mit Schmutz zu beschmieren. Beide Nationen üben eine Selbstkritik, deren Grundlage nicht Liebe ist. Das stimmt mich immer auf einen Verdacht ein. Ich habe ihn mal zum Entsetzen sämtlicher Hörer in einer Publikumsdiskussion auf den Punkt zu bringen versucht, als ich von der "negativen Selbstheroisierung der Deutschen" sprach.
das haben österreicher und deutsche gemeinsam, ja, und aus einem bestimmten grund:
sie (intellektuelle dieser länder) haben durch ihr histor. bewußtsein eine ahnung davon, wies richtig aussehen würde. und verzweifeln zutiefst an dem, was jetzt und hier geschieht.
im lauf der jahre wird eine lust daraus, denn schließlich will man doch - auch lachend - leben.
Ein bißchen, ja, Selbstliebe würde schon sehr helfen.
Gerne auch Eitelkeit... in d e m Sinn, in dem ein Spanier über die Straße flaniert, ganz befriedigt sein Spiegelbild in der Schaufensterscheibe ansieht... und nicht gleich zusammenzuckt, wenn jemand ihn "Macho" nennt. Einfach mal zu sagen und dazu zu stehen: Ja, ich gehöre in diese Kultur, bin ein Teil von ihr, sie von mir. Was meinen Sie, wie gut man dann andere Kulturen, die von "Ausländern" herangetragen werden, verstünde... und wie die dann auch "unsere" verstünden.
ja, davon (selbstliebe) haben wir zu wenig, weil wir auch kein selbstvertrauen haben. mit eitelkeit (wie auch "stolz") hab ich so meine probleme, die kippt so schnell ins lächerliche (der schaufenster-spiegel-gucker mit öligem haar und designeranzug bringt mich immer zum lachen), wiewohl der ansatz schon gut ist, ja. habe kein problem mit macho, solange es nicht gewalttätig wird. auch spielerisch zur schau gestelltes übersteigertes selbstbewußtsein stört mich nicht.
unsere kultur ist keine kultur mehr, man kann sie nur sehr schwer "verstehen". wir sind in einem biomechanioden (um ihr wort zu verwenden) prozeß verwickelt, der uns krank macht und den bisher stillschweigend vereinbarten menschlichkeitskodex verschwinden lässt (in den städten); uns abtrennt von unserer natur (der erde) und soziale und zwischenmenschliche beziehungen und strukturen ersatzlos zerstört. konsum und mediensucht als ersatz kann ich nicht gelten lassen, diese surrogate sind zusätzliche vernichtungsdrogen.
Aber es gilt naxcht wie vor Hölderlins Padmische Hymne.
Ich möchte in keiner anderen Zeit als der meinen leben, ganz gewiß nicht.Das heißt, na ja, ich bin irrsinnig neugierig, wie es 2321 aussehen wird. Das nähme ich s c ho n noch gerne mit. *lacht*
ja, hölderlin gilt, und wird immer gelten. wie einige andere auch. selbst wenn keiner mehr lebt, der sie lesen und verstehen könnte, erleben könnte. *schluckt*
Ich bin zu vorsichtig, um mich als Deutscher über Österreich zu äußern.
sie (intellektuelle dieser länder) haben durch ihr histor. bewußtsein eine ahnung davon, wies richtig aussehen würde. und verzweifeln zutiefst an dem, was jetzt und hier geschieht.
im lauf der jahre wird eine lust daraus, denn schließlich will man doch - auch lachend - leben.
Ein bißchen, ja, Selbstliebe würde schon sehr helfen.
unsere kultur ist keine kultur mehr, man kann sie nur sehr schwer "verstehen". wir sind in einem biomechanioden (um ihr wort zu verwenden) prozeß verwickelt, der uns krank macht und den bisher stillschweigend vereinbarten menschlichkeitskodex verschwinden lässt (in den städten); uns abtrennt von unserer natur (der erde) und soziale und zwischenmenschliche beziehungen und strukturen ersatzlos zerstört. konsum und mediensucht als ersatz kann ich nicht gelten lassen, diese surrogate sind zusätzliche vernichtungsdrogen.
Aber es gilt naxcht wie vor Hölderlins Padmische Hymne.