ich frage mich nur, warum solche zeilen immer aus einem zustand des leides geboren werden, nicht der ungetrübten freude.
svarupa - 28. Aug, 18:29
Wenn man leidet, weiß man fast immer warum man leidet. Man weiß, warum etwas weh tut und häufig entsteht auch die Notwendigkeit, es einmal ehrlich für sich auszuformulieren (in welcher Form auch immer). Man sucht entweder bewusst oder verzweifelt eine Möglichkeit, es in eine Begrifflichkeit zu bringen – und wenn man es einfach nur auf ein Blatt Papier schreibt. Sich diese Begrifflichkeit anzusehen tut im akuten Moment gut, und später – evtl. aus einer anderen Sicht – auch. Das Leid spricht eine sehr deutliche Sprache – weil man weiß, was man gern hätte und nicht hat, was man gerne leben würde und nicht kann. Dieser Sprache hört man zu. Aus dem Leid heraus entsteht immer ein Erkennen. (Man könnte auch sagen: „Immer erst dann…“).
Wenn man sich über etwas freut, denkt man sehr häufig nicht darüber nach, was in diesem Moment genau diese Freude bereitet - welche Bedeutung man „dieser Freude“ gibt. Und was viel schlimmer ist, man sagt es den Menschen in seinem Umfeld sehr häufig nicht.
Ich habe eine 24jährige Tochter, der ich alles sage, was ich empfinde. Das tue ich aber auch erst in dieser Form, seit dem meine zweite Tochter nicht die Chance bekam, ihr Leben leben zu dürfen. Das impliziert jetzt nicht, dass ich vorher mit meiner ersten Tochter nicht geredet habe – ganz im Gegenteil… aber es ist seitdem ein anderes „Reden“ und dadurch ist es uns möglich, uns auf einer anderen Ebene zu treffen. Dieses andere Reden und Begegnen ist aber auch aus dem Leid heraus geboren.
Ich hoffe, ich bin Ihnen jetzt nicht zu Nahe getreten... wenn ja, dann war das nicht meine Absicht. Herzliche Grüße
Wenn man sich über etwas freut, denkt man sehr häufig nicht darüber nach, was in diesem Moment genau diese Freude bereitet - welche Bedeutung man „dieser Freude“ gibt. Und was viel schlimmer ist, man sagt es den Menschen in seinem Umfeld sehr häufig nicht.
Ich habe eine 24jährige Tochter, der ich alles sage, was ich empfinde. Das tue ich aber auch erst in dieser Form, seit dem meine zweite Tochter nicht die Chance bekam, ihr Leben leben zu dürfen. Das impliziert jetzt nicht, dass ich vorher mit meiner ersten Tochter nicht geredet habe – ganz im Gegenteil… aber es ist seitdem ein anderes „Reden“ und dadurch ist es uns möglich, uns auf einer anderen Ebene zu treffen. Dieses andere Reden und Begegnen ist aber auch aus dem Leid heraus geboren.
Ich hoffe, ich bin Ihnen jetzt nicht zu Nahe getreten... wenn ja, dann war das nicht meine Absicht. Herzliche Grüße