was ist los mit den lehrern?

weil sich manche lehrer von der kleidung ihrer schüler irritiert fühlen, wollen sie jetzt bestimmte outfits verbieten. offenbar kommen die lehrer selbst nicht damit zu recht, weil die "aufreizung" zu goß wird. das senkt die konzentrationsfähigkeit und erhöht die versprecherquote.
mit schwammigen definitionen wollen die neuen rechten ans werk gehen: das verbieten bleibt damit ein reiner willkürakt und erhöht nur die rebellion der jugendlichen. eine eindrucksvollere demonstration ihrer pädagogischen unfähigkeit hätten die ohlsdorfer/gmundner lehrer und rückendeckenden politiker gar nicht geben können.
(in meiner schulzeit wurde man zwar auch diskriminiert, wenn man kleidungsmässig nicht genehm war, aber solche faschistische tendenzen gab es dann doch nicht ... )
walküre - 21. Apr, 11:35

ja und nein - wie hat denn zu deiner (wahrscheinlich unserer) schulzeit provozierende kleidung ausgesehen ? natojacken, indische kleider, palästinensertücher und ein bissl später dann discolook ... provokation war es schon, aber eher auf gesellschaftlicher ebene. wenn ich mir anschau, dass - vom beispiel der schulklasse meiner tochter (9 jahre) ausgehend - manche mädchen jetzt schon mit make-up und extrem knappen oberteilen herumlaufen, dann denke ich mir, dass das einfach nicht passt, weil diese kleidung signale setzt, deren wirkung die mädchen einfach nicht abschätzen können ! als mutter ist der gedanke, dass meine tochter sexuell missbraucht werden könnte, eines der größten denkbaren horrorszenarien !
außerdem impliziert dieses auftreten leider auch, dass ein weibliches wesen nicht viel im kopf haben muss, um aufmerksamkeit zu erringen, sondern dass ein aufreizendes outfit genügt ...

ferromonte - 21. Apr, 11:38

man

muß eben unterscheiden zwischen den erzieherischen pflichten von eltern und den pädagogischen anforderungen für lehrerInnen einerseits und dem mittelalter in den schulen, dem wir in den 90er jahren des vergangenen jahrhunderts erst entronnen sind.
walküre - 21. Apr, 11:49

da sind wir allerdings bei einem massiven problem angelangt, nämlich bei jenem, dass mittlerweile sehr viele eltern glauben, ihre erzieherischen pflichten an die schule delegieren zu können ...
ferromonte - 21. Apr, 12:04

also: der ansatz

läge wohl dort, daß sich lehrer und eltern verständigen, und nicht daß kleidungsvorschriften erlassen werden. letzteres ist die unengagierte methode; welcher junge mensch will schon vorgeschrieben kriegen, was er anziehen soll/darf?
ich finde dieses zurückfallen in autoritäre methoden eine katastrophe. ich glaube, daß die menschen umso dümmer werden, je älter, und junge menschen sehr leicht kooperieren, wenn man es richtig anstellt.
walküre - 21. Apr, 12:18

ja, und genau bei der kommunikation hakt es ...
wieder ein beispiel aus der klasse meiner tochter:
einige ihrer mitschüler bleiben auf weiten strecken sich selbst überlassen, ziehen mit älteren geschwistern herum oder hocken den ganzen nachmittag vor dem fernseher und schnappen dementsprechend ausdrücke auf, die unter jedweder diskussion sind und wahllos herumgeworfen werden, ohne dass die kinder genau wissen, was diese schimpfwörter wirklich zu bedeuten haben. seit zwei jahren versuchen die lehrer einen konsens mit den betreffenden eltern zu finden, was aber schon allein an der tatsache scheitert, dass ebenjene eltern jedem elternabend, jeder elternforumssitzung und auch sonst jeder schulischen veranstaltung fernbleiben. gespräche unter vier augen - sofern sie überhaupt stattfinden - sind als monologe der lehrer angelegt, weil keinerlei reaktion zurückkommt, das gesagte wird zur kenntnis genommen und im nächsten augenblick ad acta gelegt.
für meine begriffe sind die bekleidungsvorschriften nur der allerletzte ausweg, nachdem schon alle anderen versuche gescheitert sind ...
ferromonte - 21. Apr, 12:57

ich habe zu

oft erlebt, wie der ton die musik macht.
einseitig der verantwortung an diserer "misere" den eltern zu geben ist etwas zu einfach. viele lehrer verhalten sich mindestens ebenso falsch und sprechen in einer art mit eltern und schülern, daß ich ebenfalls nur den mittelfinger heben würde.
letztendlich sind solche versuche, bekleidungsvorschriften zu machen, nur die spitze des eisberges in einem land, wo studiengebühren zur budgetsanierung eingehoben werden, eine gehrer, ein bartenstein und ein molterer sowie ein grasser frei herumlaufen dürfen und präsidentschaftskandidaten einem landeshauptmann rede und antwort stehen müssen ...
nein, ich billige das nicht eine sekunde lang.
tom - 21. Apr, 11:51

ich geben den lehrern recht

aber nicht weil ich mich als lehrer belästigt fühlen würde (als lehrer sollt man da drüber stehn), sondern weil der pädagogische gedanke dahintersteht...

es gibt im späteren leben ja auch Berufskleidung und freizeitkleidung... das gehört sich einfach so <punkt> und in diesem punkt bin ich glaub ich konservativ eingestellt

ferromonte - 21. Apr, 12:04

hola tom,

da kann man nix machen.

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