andreas vom spacelog - 3. Mär, 14:44

du stehst sicher nicht alleine da

ich habe jetzt nicht die ganze diskussion durchgelesen, dauert mir zu lange. aber mit der aussage "ich fühle mich durch die präsenz von werbung gefoltert" kann ich was anfangen.

ich empfinde werbung als einen griff nach meiner psyche, nach meinem leben letztendlich.

warum geht mir das so? ich versuche mal eine erklärung:

ich bin nicht so naiv zu sagen: die böse werbung und die bösen medien reden uns ein wie wir zu denken haben. so ist das einfach nicht. es ist noch fieser. werbung dringt in unser wahrnehmungsfeld ein. wir können ihr in einer urbanen umwelt fast nicht entgehen. selbst wenn du deinen fernseher aus den fenster wirfst und deine internetverbindung kappst siehst du immer noch werbeplakate, infoscreens, leute die über werbung und produkte diskutieren.

---> werbung reißt aufmerksamkeiten an sich.

das liegt in ihrer natur.
was macht aber unser leben aus? das was in unseren köpfen ist, die summer dessen an das wir jede sekunde denke, das wir jede sekunde fühlen. wenn ich aber zeit damit verbringe über produkte nachzudenken komme ich mir missbraucht vor. schlimmer wird es wenn ich nicht nur darüber nachdenke sondern mich freue auf sachen oder mich ärgere dass ich mir etwas nicht leisten kann. denn dann hat es eine konzern, ein unpersönliches gefüge, geschaft bedeutung in meinem leben zu erlangen während ich nur ein teil der statistik bin, ein useful idiot der geld dalässt. emotionen die für menschen bestimmt wären werden auf produkte, auf werbung, auf firmen umgelenkt. das ist scheiße, das führt zu einer verarmung unseres lebens. dieses ist also die summe der einzelnen teile. wenn zu viele verdammte teile konsumorientiert sind bleibt nicht mehr viel übrig vom menschen. dann wird der mensch als konsument definiert, er beginnt sich selber durch sein konsumverhalten zu definieren. stellt euch einen shakespeare vor der mit seiner freundin diskutiert auf welches handynetz sie umsteigen sollen. unmöglich.

shhhh - 3. Mär, 15:18

Herr Andreas vom Spacelog,

nein, nein, und nochmal nein. ich verstehe weder Ihre noch Herrn Ferromontes Position bezüglich des Einflußes von Werbung auf unser Leben. Wenn ich ihren letzten Passus bezüglich der Verschwendung von Gedanken an beworbene Produkte richtig verstehe, erklären Sie ja letztendes die ganze Diskussion hier für obsolet!

Und ich betone da nochmal das, was ich oben schon mehrmals betont habe: Machen Sie ihr geistiges Auge doch einfach zu! In dem Moment, wo sie sich mit Werbung auseinandersetzen, provozieren Sie ja quasi, daß Werbung sich mit Ihnen auseinandersetzt.
walküre - 3. Mär, 15:35

werbung, die nur ein image transportiert und keine produktinformation bietet, spricht eher nur menschen mit wenig selbstwertgefühl an, und das ist für mich der springende punkt - je mehr ich mich über äußerlichkeiten definiere, desto anfälliger werde ich für werbebotschaften.
herrn shhhh gebe ich insofern recht, als ich mich nicht von werbung provozieren lassen muss - schließlich habe ich die wahl, den stecker zu ziehen oder nicht, mit herrn ferromonte stimme ich überein, dass speziell im städtischen bereich das auge angesichts der massiven werbeflut zu erlahmen beginnt ...
btw: wenn ich nichts verwechsle, sind sie, herr ferromonte, vater eines sohnes ... wie erklären sie ihrem sohn, was hinter den werbebotschaften steckt und wie reagiert er darauf ?
andreas vom spacelog - 3. Mär, 16:10

nö, herr shhhh, ich kann die werbung nicht so einfach ausblenden. das geht nur bis zu einem gewissen grad. ich klicke nicht auf banner im web, ich nehm die auch nur selten bewusst war weil ich beim betrachten von webseiten quasi mit geistigem infofilter funktioniere. ich schau nicht fern. ich werfe die prospekte die vor meiner tür und im postkasten liegen ungesehen in den müll. aber werbung ist so ommnipräsent dass sie mich trotzdem direkt oder indirekt erreicht. indirekt dadruch dass kein mensch eine insel ist und ich mich mich mit menschen auseinandersetze die viel mehr auf werbung ansprechen als ich.

außerdem führt das ständige ausblenden von werbung zu einem gewissen grad von abstumpfung. werbung operiert mit reizen auf die wir normalerweise reagieren. wenn wir uns aber angewöhnen genau diese reize auszublenden dann blenden wir sie auch aus wenn sie uns nicht im werbungskontext begegnen. wie groß ist die chance einen wildfremden menschen auf der straße anzusprechen und nicht gleich abgewiesen zu werden? eins zu zehn oder weniger? was ist mit den netten jungen menschen die dich zum umweltschutz bekehren wollen weil sie dafür bezahlt bekommen? wie pervers ist das eigentlich?
ferromonte - 3. Mär, 17:34

@walküre

pauli (12) amüsiert sich über die plakate eher, fühlt sich nicht gestört. er lebt hauptsächlich bei seiner mutter, nur max. 5,6 wochen im jahr ist er bei mir. er lebt dort auf dem land und hat die werbung praktisch massiv nur im tv.
ich werde ihn aber konkret fragen wie es auf ihn wirkt und wies ihm in wien damit geht; worum es grundlegend geht hat er im übrigen längst durchschaut ..

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