misson to mars
"projekt mars", von der vision zur mission - wirbt das planetarium im wr. prater für besucher. gesehehn in einer u-bahn station.
ich denke ...
ich denke an den film "mission to mars", unlängst im tv, noch länger her in den kinos. wie war es in den 60er jahren? da gab es raumschiff enterprise, raumpatrouille orion, odyssee 2001; 1969 flogen 3 amerikaner mit apollo 11 zum mond. die realisierung eines traumes, metaphysisch, technisch, politisch.
jetzt werken "spirit" und "observer" auf der marsoberfläche herum, gestochen scharfe bilder werden 160 millionen km zur erde gefunkt und lösen erstaunen und begeisterung aus, sind sie doch bilder aus einer anderen welt. etwas noch nie dagewesenes: kein mond, sondern ein planet mit atmosphäre, mit himmel und landschaft.
manch einen mag es kalt lassen, ich finde es ungeheurlich. bilder wie dieses (5MB) bringen mich auf den gedanken, auf diesem anderen planteten unterwegs zu sein. man geht und geht, und da ist kein mensch, nur steine, hügel, kanäle, hochflächen, berge, vulkane, keine stadt, kein wasser, kein lebewesen. erinnert mich an das gefühl, als ich mich als kleiner junge mit michael collins in der kommandokapsel identifizierte: allein, auf der rückseite des mondes in der umlaufbahn, unten auf der oberfläche armstrong und aldrin, und ich alias collins ALLEIN in der kommandokapsel. im funkschatten. vollkommen allein.
die mars-einsamkeit müsste ähnlich und anders sein.
der mars, nach dem kriegsgott benannt, ist für mich behaftet mit dem nimbus der kriegskatastrophe, der frabe rot, die starke emotion und aggression bedeutet.
ist er nicht völlig uninteressant für uns menschen? haben sich nicht die mondmissionen (abgesehen von der technischen und metaphysichen sensation) als unendlich teure, realtiv sinnlose transporte von mondgestein zur erde enttarnt? war nicht die machtdemonstration der USA das wesentliche daran? was haben wir davon, wenn einige von uns menschen auf dem mars landen und dort rumspazieren, während der planet erde mit terror und krieg überzogen ist und 2/3 der menschen hungern?
was haben wir von der erkenntnis, daß der mond wahrscheinlich durch die kollision eines anderen planeten mit der erde vor 4,53 mio jahren entstanden ist? was haben wir von der möglichen erkenntnis, daß es wasser auf dem mars gibt, während wir das wasser auf der erde immer seltener trinken können, weil wir es vergiftet haben?
und trotzdem faszinieren sie auch mich, die bilder aus 160 mio. km entfernung, gestochen scharf wie noch nie vorher und erschütternd. faszinierend und ergreifend.
warum auch immer.
edit: feuilleton der nzz
ich denke ...
ich denke an den film "mission to mars", unlängst im tv, noch länger her in den kinos. wie war es in den 60er jahren? da gab es raumschiff enterprise, raumpatrouille orion, odyssee 2001; 1969 flogen 3 amerikaner mit apollo 11 zum mond. die realisierung eines traumes, metaphysisch, technisch, politisch.
jetzt werken "spirit" und "observer" auf der marsoberfläche herum, gestochen scharfe bilder werden 160 millionen km zur erde gefunkt und lösen erstaunen und begeisterung aus, sind sie doch bilder aus einer anderen welt. etwas noch nie dagewesenes: kein mond, sondern ein planet mit atmosphäre, mit himmel und landschaft.
manch einen mag es kalt lassen, ich finde es ungeheurlich. bilder wie dieses (5MB) bringen mich auf den gedanken, auf diesem anderen planteten unterwegs zu sein. man geht und geht, und da ist kein mensch, nur steine, hügel, kanäle, hochflächen, berge, vulkane, keine stadt, kein wasser, kein lebewesen. erinnert mich an das gefühl, als ich mich als kleiner junge mit michael collins in der kommandokapsel identifizierte: allein, auf der rückseite des mondes in der umlaufbahn, unten auf der oberfläche armstrong und aldrin, und ich alias collins ALLEIN in der kommandokapsel. im funkschatten. vollkommen allein.
die mars-einsamkeit müsste ähnlich und anders sein.
der mars, nach dem kriegsgott benannt, ist für mich behaftet mit dem nimbus der kriegskatastrophe, der frabe rot, die starke emotion und aggression bedeutet.
ist er nicht völlig uninteressant für uns menschen? haben sich nicht die mondmissionen (abgesehen von der technischen und metaphysichen sensation) als unendlich teure, realtiv sinnlose transporte von mondgestein zur erde enttarnt? war nicht die machtdemonstration der USA das wesentliche daran? was haben wir davon, wenn einige von uns menschen auf dem mars landen und dort rumspazieren, während der planet erde mit terror und krieg überzogen ist und 2/3 der menschen hungern?
was haben wir von der erkenntnis, daß der mond wahrscheinlich durch die kollision eines anderen planeten mit der erde vor 4,53 mio jahren entstanden ist? was haben wir von der möglichen erkenntnis, daß es wasser auf dem mars gibt, während wir das wasser auf der erde immer seltener trinken können, weil wir es vergiftet haben?
und trotzdem faszinieren sie auch mich, die bilder aus 160 mio. km entfernung, gestochen scharf wie noch nie vorher und erschütternd. faszinierend und ergreifend.
warum auch immer.
edit: feuilleton der nzz
ferromonte - 21. Feb. 2004, 0:20
Damit wir auswandern können,