tat twam asi

wer am leben verzweifelt, kann sich durch einen einfachen trick heilen:
der delinquent hat sich nur sehr lebhaft vorzustellen, er müsse sterben, jetzt gleich, und alles wäre aus und vorbei; so vieles nicht getan, nicht erreicht, soviele reisen nicht gemacht, menschen nicht kennen und lieben gelernt, bücher nicht gelesen, tiefe atemzüge geholt, in sovielen meeren nicht geschwommen, soviele festessen nicht genossen - aus und vorbei.
die trauer, die angst und die reue, die er dann durchlebt, sind ein indikator für das ungenutzt brachliegende potential, das sehr gut verwendet werden könnte.
wenn sich dann die lungen wieder tief mit kalter winterluft füllen und man ohne glasglocke und hindernde wörter unmittelbar vor den phänomenen steht und nicht mehr unterscheidet zwischen sich und den dingen, dann hat man wieder zu leben begonnen - und ist sich vielleicht mehr des wertes und der schönheit des lebens bewußt als vorher.

trotz des wissens, daß unsere zeit hier beschränkt ist und wir durch unseren charakter und unsere persönlichkeit grenzen auferlegt bekommen haben, ist für jeden alles möglich, vom geistigen erleben her gesehen. und das bedeutet freiheit und gerechtigkeit.