albert camus,

der vor 50 jahren starb, wird von frau radisch erinnert. eigentlich entbehrlich, frau radisch. alleine der goethe-satz "Kein Geistlicher hat ihn begleitet" sagt doch alles über die radisch aus.
camus, den ich als 16jähriger lesen und lieben lernte mit dem"fall" und dem "fremden", camus, von dem ich später fast alles gelesen habe und der die unbestechlichste aller leitfinguren für mich wurde, über ihn muss ich mich ja nicht von einer radisch belehren lassen, weder was sein leben und seinen charakter noch sein werk anlangt.
wäre er vor 50 jahren nicht im sportwagen seines verlegers gestorben, könnte er heute noch am leben und vielleicht einer der wenigen sein, dessen bücher nicht entbehrlich sind. naja.

die arbeit im labor macht mir heute keine freude; endlich ist die sonne einmal sichtbar, nach tagen von regen und schnee, und prompt muss ich da herinnen sitzen in diesem kranken haus. man kann nur das beste draus machen: eines nach dem anderen, das notwendige, das, was anliegt erledigen. ansonsten nachfühlen, die letzten tage, erinnern, aufarbeiten. oft merkt man erst im nachhinein, wieviel in kurzer zeit geschehen ist.
und: ich würde mir gerne sisyphus als eine glücklichen menschen vorstellen, gelingt mir nicht ganz im moment. hmja.

2010

schöne jahreszahl. quersumme drei: auch gut.

seit längeren jahren wieder einmal in der stadt den jahreswechsel erleben, bedeutet: upgedatet zu werden im irrsinn der pyromanen. man glaubt es nicht, wenn mans nicht miterlebt: scheinbar haben so manche die sehnsucht nach krieg in den genen, anders kann ich mir die liebe zur knallerei, zu giftigen dämpfen und rauchwolken nicht erklären. wenn sich der wahnsinn auf eine stunde um die perimedianoctale zeit beschränkte, wäre das noch drinnen - aber es geht ja volle zwei tage so, mal mehr und mal weniger. gruppen junger halbaffen, betrunken von alkohol oder der eigenen dummheit, ziehen durch wohngebiete und strassen und werfen ihre böller, raketen und feuerräder auf spiel- und grünflächen, oder bauen ihr pyrozeugs gleich mitten auf der strasse auf. den terror haben die anderen, den müll am nächsten tag - und bei uns hier sieht es wirklich arg aus - ebenso.

dagegen lässt sich zwar mit händel, mozart und bach antreten, die lautstärke ist das problem. aber ich beginne das jahr doch nicht mit ärger über die prolls.

die dingen sehen gut aus für mich, ich kann entspannt und voller freude dem jahr entgegen sehen und die schwierigkeiten mit ausdauer und kraft meistern.

hören: messias

langsam gehen

ich denke mir einmal mehr: wie filigran das kunstwerk unseres lebens ist. wir gehen ganz handfest durch den tag, und in wahrheit sind wir immer in einem hochseilakt begriffen, ohne netz, ohne möglichkeit einer sicherung. solange wir träumen, gehen die dinge meist so weiter, schritt für schritt, eher stolperer für stolperer. solange wir nicht nachdenken, wo wir da auf welche weise eigentlich balancieren - geht alles ganz gut. man ist so getragen von seinem anfängerglück, seinen schutzengeln und dem ererbten.
aber wehe man macht die augen auf und sieht den unendlichen abgrund, über den man gleitet, auf einem dünnen seil, dessen anfang man zu erinnern glaubt, dessen ende man nicht, niemals, sehen kann - es könnte einen leicht panik erfassen ob der verwegenheit, mit der man sich auf den weg gemacht hat. man könnte die sicherheit des träumers verlieren, man könnte gar hinunter schauen und von der tiefe des abgrundes angesogen werden --
also langsam gehen, vorsichtig schritt für schritt setzen, das seil spüren, das gleichgewicht, das (uralte) wehen des windes, das licht, das licht des tages.

edit:
oder, wie andre heller sagte:
"Weißt du denn nicht, wie brüchig das Eis ist, auf dem wir leben? Ein achtloser Achter zuviel und du hast im Herzen die Fische .."

avatar - enttäuschte erwartungen

vielleicht liegt es an einer pessimistischen jahresends-stimmung, aber „avatar“ war eine enttäuschung – offenbar hatte ich zuviel erwartet, wenns doch in meiner eigenen erinnerung nicht viel war. muss jedenfalls größer gewesen sein als bei „2012“, von dem ich auch weniger enttäuscht war.
die 3D-technik, die teilweise proportional verzerrte figuren und bilder brachte im gegensatz zur digitalen schärfe derselben bilder, die schon bei „2012“ ein erstaunliches erlebnis war. naja. die story ist erschütternd dünn und hantelt sich von einem klischee zum anderen, was moralisch hätte kommen sollen fand ich widerlich: die kritik an der imperialistischen militärpolitik der USA, die schmalbrüstigkeit der wisssenschaftler, die letztendlich immer handlanger der mächtigen – eben zumeist des militärs – sind. widerlich, weil zu oft bemüht auch als kritik unglaubwürdig geworden. lächerlich wie obamas und al gores nobelpreise.
vielleicht kann der film ein impuls für 11- 14jährige sein, für mich war er inhaltsleer und selbstgefällig. (die na'vi konnten sich nur mit hilfe eines verkrüppelten US-marines und der "irdischen" hi-tech gegen die US-mörder zur wehr setzen.)
die traumwelt aber, die camerons team erschaffen hat, ist ganz nach meinem geschmack. auch das spirituelle hintergundweltbild – nur sind mir da etwa isländische behörden lieber, die einen großen bogen um einen elfenbau machen …

und nicht mal ein ANH konnte etwas lernen über den begriff "avatar". aber wer hätte das auch erwartet?

klima

dass sie nicht mal die übliche inszenierung zusammenbrachten, ist schon auch ein zeichen.

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