gentechnikfrei

gentechnikfrei könnte das unwort des jahres 2005 werden, wenn nicht die politik/wirtschaft (wo ist da noch der unterschied?) wieder ins schwarze treffen würde mit kreationen wie "umwegkostenrentabilität" etc.
wie kann etwas eßbares gentechnikfrei sein? zur not, will man sehr dumm daherreden, könnte ein labor gentechnikfrei sein, aber niemals ein ei, milch, schokolade etc. bestenfalls können lebensmittel frei von gentechnisch veränderten zutaten oder so sein. in den letzten wochen kann man beim täglichen durchfahren/laufen des werbeungsspießrutenlaufes immer öfter das unwort lesen, etwa auf den nöm-milch packungen steht jetzt ebenfalls gentechnikfrei. allerdings geht es nicht mehr um das qualitätssiegel, sonden um reines marketing.
so, wie die politiker begriffe wie "freiheit" und "sicherheit" für ihre zwecken grob mißbrauchen, tut es die werbewirtschaft mit dem unwort "gentechnikfrei". daß werbung alles darf, vor allem lügen, daß sich die balken biegen, ist nichts neues. trotzdem staunt man über die berechenbarkeit dieser normalität, ebenso wie im fall "willi".
wie gesagt, nichts neues.

chorherrs amnesie

keine besondere eile hat unser grüner blog-vorzugsstimmen-supermann ch. chorherr, seine ankündigung bzgl. kostentransparenz seiner website in die tat umzusetzen.
ein lapsus, sicher; aber doch ein indikator, der ahnen lässt, wie sich eine grüne partei, käme sie wirklich an die macht, an ihre ürsprünglichen ide(ale)en nicht mehr erinnern könnte. und das schlimmste: es wundert niemanden.

brauchtum und sitten

ein uralter österreichischer brauch hat mich gestern wieder daran erinnert, wie schön es doch bei uns ist: tritte gegen meine wohnungstür, ein rohes ei gegen die scheibe des fahrenden 26A, bumm, saures weil das leben so unsüß.
bleibt zu hoffen, daß das traditionell eher ruhige allerheiligen bald durch halloween ersetzt wird, vielleicht wird ja dann auch ein wirtschaftsaufschwung spürbar, und wer weiß - vielleicht brauchen wir dann keine fingerabdrücke im reisepass ...

edit:
ad sitten (f, die; immer in änderung begriffen): auch was unsere bestattungsgewohnheiten angeht, tut sich was. nicht wirklich was saures neues, aber immerhin ein trend, in anderen ländern der welt schon lange im trend: der trend zur urne. die kann man sich dann etwa kultiviert ins bücherregal stellen, oder nach dem entleeren als blumenvase verwenden.
die wirtschaft wird so aber auch nicht übermäßig wachsen.

endlich

endlich spricht einer aus, was sich so viele in diesem wunderbaren österreich denken. er wird auch keinen widerspruch ernten, weil die politker (außer vielleicht ein paar populisten, die heute labern und morgen was anderes tun, und vor allem keine wahlen gewinnen*) ohnehin kein interesse an der uni haben (hinter mir die sintflut).
was muß das für eine befreiung sein für schüssel, geher und co!

* frau gehrer wird das natürlich anders machen: "nein, davon kann keine rede sein, mit mir als minsterin sicher nicht...!" - auf deutsch: in spätestens einem jahr isses soweit.

mitten drinnen sein

heute fiel mir beim umsteigen von u- zu straßenbahn plötzlich ein, daß ich als kind öfter von einer merkwürdigen stadt geträumt hatte: es muß in asien gewesen sein, riesige hohe häuserzeilen, breite geschäftsstrassen, nach oben hin werden die häuser breiter, durch balkons und simse etc., überall eine bienenemsige geschäftigkeit, wimmelnde menschen, ich mitten drinnen. und einerseits das bezaubernde gefühl, sich in dieser komplexität selbst zu verlieren (verlust des ego), andererseits die angst, eben darin verloren zu gehen. gefühl der angst-lust, wie das des extremsportlers (paragleiten etc.)
diese riesige stadt, die vielen vielen menschen, die angst, die lust - und diesen traum hatte ich nicht nur einmal, ich erinnere mich auch, angst vor dem traum zu haben, und mir doch vor dem einschlafen gewünscht zu haben, ihn wieder zu träumen ...

möglichkeit macht traurig

houellebecqs neues buch macht mich regelrecht traurig beim lesen. seine beschreibung, wie die menschen ihre zukunft in die hand nehmen und unsterblichkeit gewonnen haben, worauf sie dabei verzichten, kann in gewisser weise als ein "70 years after" zu brave new world gesehen werden - ohne jetzt houellebecq mit huxley zu vergleichen; man ist einige schritte weiter heute.
gewinnbringend ist nicht die melancholie oder das grausen, sondern die gedanken, die bei der lektüre induziert werden und sich weiterwinden, bis in die gegenden der eigenen, unartikulierten, aber amorph empfundenen ängste, zukunftsvisionen, und eben - beobachtungen unserer heutigen realen welt.

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