wahrnehmungen

freiheit

frei bin ich nur dann, wenn ich alle gedanken abwerfen kann, die ich seit meinem ersten schultag mit 5 jahren zu züchten und pflegen begonnen hatte: nur im alter < 6 jahren ist man wirklich frei (oder im zustand der erleuchtung), man freut sich auf den tag ohne erinnerung, ohne raster und dummheiten. leider weiß man als fünfjähriger nichts davon, aber auch gottseidank, denn sonst hätte man im augenblick diese freiheit verloren ...

positives

das ungewohnte gefühl, vorwärts zu gehen:
keine sumpflöcher, in denen ausgiebig gewatet wird, keine selbstquälereien;
im gegenteil: menschen, die freundlich sind;
die (alte) erkenntnis, aus schweren situationen bzw. zeiten längerfristig zu lernen. sogar zu profitieren.

ye otis ghoste

jeden tag, wenn ich eine bestimmte von hunderten rolltreppen der wiener u-bahnen hocheile und über die stählerne schlussplatte des rolltreppenoberteils laufe, lese ich den firmennamen OTIS.
ich lese ihn von hinten nach vorne, denke bei "SITO" an eine japanische frau, sehr zierlich und perfekt geschminkt, mit einem papierschirm in der hand, kirschblüten im haar und im traditionellen seidenkleid.
und bei "OTIS" - an Oscar Wilde's "Canterville Ghost":
"YE OTIS GHOSTE. Ye Onlie True and Originale Spook. Beware of Ye Imitationes. All others are Counterfeite."
dann fange ich zu lächeln an, während ich in die U6 einsteige; und bin mir sicher, daß keine(r) weiß, weshalb ich mich freue ...

rache der sith

obwohl der film spannend, technisch perfekt und so weiter ist - er bleibt flach. 2-dimensional. und das ist doch enttäuschend. vielleicht aber ist es auch eine frage der wahrnehmung:
wie bin ich drauf, wenn ich den film sehe. und: wir leben im jahr 2005, und nicht mehr in den späten 70ern. die geschichte, die erzählt wird, ist inhaltlich keine überraschung, nicht neu; das problem bei prequels: die brücke von vergangenem zu noch vergangenerem zu schlagen: an 2005 soll 1977 anschließen könne. aber wir und die welt haben uns seither weitgehend verändert.
der als 12-jähriger damals star wars sah und tief beeindruckt war, sitzt jetzt vergleichsweise nüchtern im kino und sehnt sich nach der magie der kindheit, von der auch die 12-jährigen heute, wie er meint, kaum mehr was spüren .. ein irrtum vielleicht.
was ließ anakin jetzt wirklich kippen? warum sahen die jedi (yoda) die "dunkle bedrohung", die wahre natur palpatines nicht von anfang an?

krank

wie krankheitszustände die wahrnehmung verändern:
alles ist intensiver, bedeutsamer, aber man bringt weniger geduld und toleranz auf - insofern schwierig; und alleinsein gut und notwendig.

befreiende erkenntnisse

manchmal, sehr selten allerdings, gibt es helle augenblicke, in denen man die richtigkeit des eigenen lebens klar und deutlich sieht.
die abzweigungen, die verweigerungen, die raren entscheidungen: alles war richtig. und gut.
diese transparenten momente sind eine versicherung, ein scheinbar nachträgliches fundament. befreiende erkenntnisse.

handypenetration

in neusprech heißt es handypenetration, wenn man über die anzahl der handys pro kopf in einem bestimmten land reden und dabei kompetent wirken will (siehe c. maier, "die endeckung der faulheit" - die im unternehmen verwendete sprache und ihre wirkung)
man lasse sich die "magie" dieses wortes durch den kopf schlängeln. Die höchste Handypenetration weist laut Mobile Communications Luxemburg mit einer Durchdringung von 126,6 Prozent per Ende 2004 auf, gefolgt von Schweden (109,4 Prozent) und Portugal (104,6 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen Italien (103,3 Prozent), Großbritannien (101,2 Prozent) und Island (100,7 Prozent). via online-standard.

zeitreise

im richtigen gemütszustand können sonnenstrahlen, von zugefrorenen wassern und wegen reflektiert, zu zeitmaschienen werden: die vergangenheit schrumpft zum zeit-teilchen und es ist wie eben vorher: das kind, das eingetaucht ins helle licht der wintersonne, durch kniehohen schnee läuft, sich fallen lässt, schnee isst, schnee wirft, formt - und wie leicht damals alles war. wie sorglos, wie gedankenlos, wie unschuldig.
die zeitreise machen und wissen, daß es immer nur fortwärts geht, niemals zurück; und gelegentlich zurücksehen und erinnern.

glück, lieben

wenn an der wartezeit-anzeige in der u-bahn, die sich während langer 12 minuten von 5 auf null runtergezählt hat, plötzlich wieder eine zwei steht, während eine dumme tonbandstimme zum xten mal von wetterbedingten verzögerungen und zur glatteisbeseitigung engagierten firmen faselt;
wenn wegen einigen cm schnee in wien nichts mehr geht, wenn mich wieder einmal nur die ohrhöhrer des discmans retten (keine stax-hörer, lieber herbst), die mir nahe und intim versichern, daß ich bei jedem atemzug beobachtet werde: every breath you take;
wenn ich morgens die wohnungstür öffne und mir eine ein meterhohe schneedecke (angeweht) entgegenfällt, während der hausbesorger tief schläft, bin ich erstaunt und glücklich - und wenn sich in all den kleinen widrigkeiten des tages plötzlich eine lösung ergibt, der muskeltonus nachlässt und leichtigkeit & zufriedenheit in mir einziehen: nach hause kommen ..
dann liebe ich wien besonders, wie heute.

glücklichsein ist wie wellenreiten: die kunst, den richtigen augenblick in der konkreten situation zu binden - immer nur einen winzigen bruchteil eines augenblicks lang. die summe dieser augenblicke machen das GLÜCK aus.

das schweigen der berge

merkwürdig warmer sonniger tag heute, mitten im winter. draußen gleißt das licht, die weißen wände des hauses gegenüber, mittlerweile leicht angegraut, werfen das licht nochmals verstärkt in meine wohnung, und ich denke sofort an einen ruhigen, langen spaziergang, vielleicht auf dem kies eines donauufers, oder bei den toten franzosen vorbei.
weit hinten sieht man den schneeberg leuchten, die klarheit des bildes ist wohl geschwächt vom smog der stadt, aber er steht dort, wie immer schon, und sagt etwas beruhigendes und erfreuliches. man hat dem schweigen der berge zuzuhören, wenn man etwas lernen will.





edit: gestern sah der selbe himmel so aus:

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