tat twam asi

das schlimme am warten ist diese befindlichkeit ausserhalb des zeitstromes, nirgends teilzuhaben: kein thema, keine erinnerung, keine imagination - nur das ereignis vor sich, auf das man wartet.

zorra hat uns hier eine raupe vorgestellt, von der viele glauben, sie sei nicht echt. sieht ja wirklich ein wenig wie ein stofftier aus, aber die natur hat verblüffende formen auf lager, das etwa sieht ja auch unglaublich aus.
eine tolle seite ist das übrigens ...

Kriege beginnen nicht zwischen armen Völkern, sondern gehen überwiegend von den reichen Gesellschaften aus, "where societies can afford to have enemies for neighbors". Warum können sich die Reichen die Feinde leisten? R.C.Kelley führt die Eskalation auf zwei Momente zurück. (...)
Die Analysen von Kent V. Flannery und Joyce Marcus erzählen eine spannende Geschichte. Es war einmal? Keineswegs. Aus der ungeschminkten Sicht ist die Ähnlichkeit zur Gegenwart frappierend. Folgt man dem Gedanken, dass der Mensch an sich böse ist oder durch Gruppendynamik böse gemacht wird, dann erklärt sich der Niedergang mächtiger Reiche: sie übernehmen sich. Sei es, weil sich die Kriegsstrategie der Gegner ändert, sei es, weil der vermeintliche Kriegsgewinn durch die Kosten aufgezehrt oder zur Bürde wird. [via telepolis]
erschütternde erkenntnis, oder self-fulfilling prophecy?

im internet gibt es nicht nur alle möglichen informationen, nachrichten und wissensfragmente, es gibt auch tipps, wie man sich am besten und effektivsten selbst tötet. diese foren sind belebter als so manche andere seite im web, und leider keineswegs nur orte der theoretischen erwägungen. das lieblingsthema der forumsmitglieder hat durchaus praxisbezug.
abgesehen davon, wie erschütternd es ist, daß so viele menschen im verlauf ihres lebens in diese sackgasse gelangen und wirklich keinen anderen weg mehr sehen - ist das wieder ein beispiel für die janusköpfigkeit des mediums internet.

Im vergangenen November sorgte der Selbstmord von zwei jungen Menschen für Schlagzeilen. Jana, 22, und Mario, 16, erschossen sich auf einem Parkplatz in Berlin. Ihr Motiv: Liebeskummer. Kennen gelernt hatten sie sich in einem Suizidforum, wo sie sich mit anderen anonymen Teilnehmern austauschten. Ihre Mütter wussten, dass sich die beiden viel im Internet surften - auch, dass sie sich auf gefährlichen Seiten bewegten. Doch sie ahnten nicht, dass Jana und Mario über Wochen hinweg ihren Selbstmord planten. Jana hätte die ganze Sache verharmlost, sagt ihre Mutter. Sie glaubte ihrer Tochter, dass sie einfach nur ins Forum gehe, weil sie sich dort toll mit anderen Leuten unterhalten könne. Doch Jana und Mario ließen von ihren Plänen nicht ab. Zurück blieben ihre verzweifelten Mütter, die sich erst nach der Tat kennen lernten. Sie machen den Doppelselbstmord ihrer Kinder bewusst publik und warnen vor den Gefahren, die von Selbstmordforen ausgehen. [via Willkommen bei 3sat.online]